Waxahatchee: Saint Cloud – Albumreview

Waxahatchee by Molly Matalon

Ein entspannt-schillerndes Waxahatchee-Album

Drei Jahre nach dem auch bei Sounds & Books besprochenen „Out Of The Storm“ meldet sich Waxahatchee zurück. Katie Crutchfield, Songwriterin, Sängerin und Gitarristin hinter dem Projekt, hat ihr fünftes Album unter dem Moniker im Sommer 2019 auf der texanischen Sonic Ranch in Tornillo und Long Pond in Stuyvesant, New York, unter der Führung von Produzent Brad Cook (Bon Iver) aufgenommen. Ihr zur Seite standen dabei die beiden Gitarristen Bobby Colombo uns Bill Lennox, sowie Josh Kaufman an Gitarre und Keyboard und Nick Kinsey am Schlagzeug.

Der Cut im Leben von Katie Crutchfield

Waxahatchee Saint Cloud Cover Merge Records

Waren „Out Of Storm“ wie auch dessen Vorgänger „Ivy Tripp“ noch durchaus von satten Gitarrenklängen im Indie-Rock-Blues- und Garage-Sound geprägt, schlägt Crutchfield auf dem neuen Waxahatchee-Album wesentlich gemäßigtere Töne an. Die elf auf „Saint Cloud“ befindlichen Songs gehören zu den lässigsten und eingängigsten, die Katie Crutchfield in dieser Fülle für eine einzige Platte komponiert hat. Der Americana-Songwriter-Aspekt ihrer Musik steht deutlich im Vordergrund, die Orientierung an Lucinda Williams spürbarer als zuvor. „Saint Cloud“ ist unmittelbar nach Crutchfields Entscheidung entstanden, nüchtern zu werden. Von eben dieser Sucht und von Freundschaften handeln ihre persönlichen Texte, und vielleicht war eben der Cut in ihrem Leben dafür verantwortlich, sie als Songwriterin so entspannt zu erleben.

Waxahatchee in Lucinda-Williams-Manier

Das schillernde, an Position zwei gesetzte „Can’t Do Much“ entpuppt sich sofort als der Song mit dem Indie-Hit-Potential, irgendwo zwischen „I Lost It“, „Metal Firecracker“ und „Essence“ von Lucinda Williams. Ein Song aus einem Guß. Crutchfields Lieder schmiegen sich mit ihren liebreizend-zurückhaltenden Gitarrenlicks, die hin und wieder gar an R.E.M. erinnern, ungemein tröstlich in unsere Empfindungsskala. „Lilacs“, das bei uns als Song des Tages vorgestellte „Fire“, oder „The Eye“ fühlen sich bereits nach dem ersten Hören wie gute alte Freunde an. In „Hell“ geht Waxahatchee sogar etwas in die Offensive, „Witches“ perlt mit seinem Songwriter-Country-Indie-Pop ähnlich schön wie „Can’t Do Much“, während „War“ im Jingle-Jangle-Modus geradezu euphorisiert. Katie Crutchfields bisher stärkste Leistung als Songwriterin.

„Saint Cloud“ von Waxahatchee erscheint am 27.03.2020 bei Merge Records / PIAS. (Beitragsbild von Molly Matalon)

Unterstützen Sie Sounds & Books

Auch hinter einem Online-Magazin steckt journalistische Arbeit. Diese bieten wir bei Sounds & Books nach wie vor kostenfrei an.
Um den Zustand zukünftig ebenfalls gewährleisten zu können, bitten wir unsere Leserinnen und Leser um finanzielle Unterstützung.

Wenn Sie unsere Artikel gerne lesen, würden wir uns über einen regelmäßigen Beitrag sehr freuen.

Spenden Sie direkt über PayPal oder via Überweisung.

Herzlichen Dank!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben