Belgian Rock rules. Das westliche Nachbarland präsentiert sich in Berlin mit zwei tollen Live-Bands: Warhaus und The Bony King Of Nowhere.
von Werner Herpell (Text) und Franz Naumann (Fotos)
Es ist ein Pop-Feiertag für die belgische Community von Berlin (na klar, die gibt’s in einer Fast-Vier-Millionen-Metropole). Zwei ihrer besten Bands kreuzen am 24.03.2025 in der deutschen Hauptstadt auf und haben gleich das Huxleys zur Verfügung, einen 1600-Stehplätze-Club mitten in Neukölln, wo ziemlich viele Angehörige dieser Community reinpassen. Man hört schon beim Fan-Talk am Eingang, dass tatsächlich sehr viele Belgier zum Konzert von Warhaus, dem mit wachsendem Erfolg gesegneten Art-Pop-Projekt von Maarten Devoldere aus der schönen alten Stadt Gent, gekommen sind.
Starker Support mit Radiohead-Anklängen
Die erste Besonderheit bei diesem sehr gut besuchten, de facto ausverkauften Gig: Er wird von einem Support eröffnet, der ebenfalls schon einiges für den guten Ruf Belgiens in der heutigen Musikszene getan hat. The Bony King Of Nowhere heißt die
dreiköpfige Band von Bram Vanparys, deren Debütalbum „Alas My Love“ auch bereits wieder rund 15 Jahre alt ist. Der jungenhafte Sänger und Gitarrist (ebenfalls aus Gent) ist ein gelehriger Schüler von Thom Yorke und Radiohead, deren Song „There There (The Boney King Of Nowhere)“ von 2003 er den Bandnamen entlehnte. Da die fein gesponnene Musik von TBKON, zuletzt präsentiert auf dem äußerst hörenswerten Album „Everybody Knows“ (2024), nie epigonal klingt, sondern frisch und originell, macht diese „Vorgruppe“ (trotz teilweise recht melancholischer Lieder) schon mal richtig gute Laune.
Warhaus kommen danach in einer fünfköpfigen Formation deutlich muskulöser daher. Und es geht sofort richtig laut los – ein bisschen überraschend, wenn man den plüschigen Pop-Noir-Sound früherer Alben im Ohr hat. Devoldere bläst im Opener „I’m Not Him“ die Trompete gen Club-Decke, Drums und Bass bollern mächtig drauflos, eine Posaune kommt hinzu – u…