Warhaus: Karaoke Moon – Albumreview

Warhaus by Titus Simoens

Woran liegt es, dass aus Belgien viel dunkel-melancholischer Pop kommt? Eigentlich egal, solange es so toll klingt wie bei Maarten Devoldere aka Warhaus.

von Werner Herpell

Neben all den mehr oder weniger stimmigen Belgien-Klischees – Pommes Frites, Pralinen in Muschelform, mittelmäßiges Bier, tolle Comics („Tim und Struppi“), fantastische Malerei (René Magritte), you name it – gibt es auch für Popmusik aus unserem westlichen Nachbarland gewisse Stereotypen. Zum Beispiel, dass die männlichen Sänger allesamt melancholisch bis weltmüde rüberkommen und zu diesem Behufe gern auf beeindruckend klangvolle Bariton-Stimmen zurückgreifen. In diesem Fall muss man sogar sagen: Das Klischee passt.

Ein großer Pop-Noir-Chansonnier

https://www.soundsandbooks.com/nick-cave-the-bad-seeds-wild-god/

Jacques Brel, Arno, Tom Barman von dEUS, James de Graef aka Loverman – und jetzt, zum wiederholten Mal, Maarten Devoldere alias

Warhaus. Zwei Jahre nach seinem auch bei Sounds & Books sehr positiv aufgenommenen Singer-Songwriter-Album „Ha Ha Heartbreak“ meldet sich der bekannteste Musiker der auch international renommierten Band Balthazar aus Gent mit einem Werk zurück, das Devolderes guten Ruf als Pop-Noir-Chansonnier bestätigt.

Was den Amerikanern ihr Father John Misty Father John Misty, den Australiern und Briten ihr Nick Cave, den Iren ihr Gavin Friday, ist den Belgiern ihr schwermütiger Warhaus-Troubador. Das Cover-Artwork von „Karaoke Moon“ lässt Devoldere zwar mit hochgerollten Hemdsärmeln noch recht fröhlich unter einem weiten Himmel durch di…

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