Viagra Boys: Viagr Aboys – Albumreview

Viagra Boys credit Fredrik Bengtsson

Anarchopunk und Wüstenrock, Moorleichen und Hunde mit Zahnschmerzen: Bei den Viagra Boys ist alles erlaubt.

von Sven Weiss

Kein Schreibfehler, das neue Album der Viagra Boys heißt tatsächlich „Viagr Aboys“. „Unser neues Album ist fast selbstbetitelt, nur noch ein bisschen einfacher und dümmer“ – so der Kommentar der Band. Es ist der typische augenzwinkernde Humor der Schweden, den Fans zu schätzen wissen und der auch die Songs auf dem neuen Werk prägt.

Rock’n‘Rock mit eingebautem schelmischem Grinsen

Viagra Boys Viagr Aboys Albumcover

Hatten sich die Anarcho-Punker aus Stockholm auf ihrem letzten Album „Cave World“ noch über Coronaleugner und die Schwurblerszene lustig gemacht, so geht der Blick nun

nach innen. Wobei, so ganz können sie es doch nicht lassen. Im Video zu „Man Made Of Meat“ etwa werden die  Auswüchse des Kunstbetriebs durch den Kakao gezogen.

In „The Bog Body“ sinniert Sänger Sebastian Murphy dann über den beneidenswert dunklen Hautton einer Moorleiche. In „Uno II“ geht es um die Zahnprobleme eines Hundes. Und in „Medicine For Horses“ äußert er den Wunsch, gemeinsam gegen eine Wand zu prallen, um seine Gehirnflüssigkeit für die nächste Generation zu retten. Auf solche Themen muss man erst mal kommen. Wenn man aber – wie Murphy – die Fähigkeit besitzt, mit einem hörbar schelmischen Grinsen zu singen, dann geht das Konzept auf.

Das Motto der Viagra Boys: Alles ist möglich

Und natürlich ist der inhaltliche Wahnsinn dementsprechend verpackt in einen Klangkosmos, in dem schlichtweg alles möglich ist. „The Bog Body“ ist ein straighter Retrorock-Song mit bis zum Anschlag verzerrten Vocals und ebenso ein Standout-Track wi…

Kommentar schreiben