Van Morrison: Duets – Album Review

Überzeugende Neu-Arrangements mit Gesangs-Partnern

von Gérard Otremba

Drei Jahre nach seinem letzten Studioalbum Born To Sing: No Plan B meldet sich Van Morrison zurück. Für Duets hat der 69-jährige Morrison sein Back-Katalog aufpoliert und diverse Gastsänger- und Sängerinnen zu den Aufnahmen eingeladen. 16 Songs sind auf Duets zu hören, natürlich mit der, wie von Van Morrison gewohnt, bestmöglichen Perfektion dargeboten. Ein stilsicherer Morrison-Mix aus Soul, Rhythm & Blues, Jazz, Standards und Swing. Da stimmt mal wieder jeder Ton der zahlreich vertretenen Musiker, ob Orgel, Saxophone, Trompeten, Gitarren oder Schlagzeug. Die Abstimmung zu den meisten Duettpartnern klappt reibungslos, lediglich zwei fallen etwas aus dem Rahmen. Zum einen Mick Hucknall bei „Streets Of Arklow“, viel zu geschmeidig klingt der Simply Red-Sänger als Kontrapunkt zu Van Morrison, er stört zwar nicht wirklich, dafür ist der Song vom famosen Veedon Fleece-Album zu gut, wäre aber auch verzichtbar gewesen. Ähnlich ergeht es einem bei „Real Real Gone“, wo Michael Bublé die Geschwindigkeit des Songs mit seinem Gesäusel abbremst.

Den zwei hier als Fehlbesetzung zu nennende Gaststars stehen jedoch zahlreiche hochkarätige Performences gegenüber, wie die des letztes Jahr verstorbenen Bobby Womack im graziösen Opener „Some Peace Of Mind“ oder die unfassbar dunkle und tiefe Stimme von Mavis Staples bei „If I Ever Needed Someone“. Auch in George Benson („Higher Than The World“) und Joss Stone („Wild Honey“) findet die irische Musiklegende gleichwertige Partner. Weitere gelungene Kollaborationen geht Van Morrison mit Pj Proby, Clare Teal, Gregory Porter, Natalie Cole, Georgie Fame (gehört ja irgendwie schon zu musikalischen Familie), Steve Winwood, Chris Farlowe, Mark Knopfler, Taj Mahal und Tochter Shana Morrison ein. Die Neu-Arrangements gehören selbstverständlich zur Güteklasse 1A, souverän und überragend von Meister Morrison und seinen Mitmusikern in Szene gesetzt, allen voran Saxophonist Chris White, Trompeter Alistair White und Paul Moran an Orgel und Piano.

„Duets: Re-Working The Catalogue“ von Van Morrison erscheint am 20.03.2015 bei RCA Records / Sony Music.

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