Was für ein Line-Up: Das grandios kuratierte Überjazz-Festival 2025 zeigt einmal mehr, wie sehr Vielseitigkeit verbindet
von Tina Matthiesen-Thaeron und Sebastian Meißner, Fotos von Michelle Kessler und Niko Schmuck
Wenn du fünf Minuten nach einer musikalisch-spirituellen Erfahrung schon wieder tanzend vor der Bühne stehst. Wenn mitten im Gig von Kassa Overall plötzlich Gary Bartz die Bühne betritt. Wenn Wenn musikalische Diversität kein Thema, sondern Selbstverständlichkeit ist: Dann ist Überjazz Festival auf Kampnagel. Zum 15. Jubiläum und zugleich zur letzten Ausgabe vor der Sanierung kamen noch einmal 28 verschiedene Künstler und
Künstlerinnen in die vier verschiedenen Kampnagel-Hallen. Legenden ebenso wie aufstrebende Newcomer.
Den Freitag läutete unter anderem das Misha Panfilov Septet ein mit einem geschmeidigen und geistöffnenden Set. Ein erstes ganz dickes Ausrufezeichen folgte dann in der großen Halle mit Tomoki Sanders. Der Saxofonist spielt beim Überjazz-Konzert das Auftaktkonzert seiner allerersten Europa-Tournee als Leader seines eigenen Quartetts. Das verwebt wie selbstverständlich Jazz, Funk, Hip-Hop und Spirituals. Drummer Christian Napoleon spielt das beste Solo des Abends. Im letzten Stück zitiert er „You’ve Got To Have Freedom“ und macht den Cab Calloway Call and Response mit dem Publikum.
Sun Ra und Glitzerkleid
In den Nachbarhallen ist die ausdifferenzierte Vielfalt des Jazz zu sehen. Es geht Schlag auf Schlag: Das Londoner Trio Flur (Harfe, Saxofon, Percussion) verwebt Spiritual Jazz mit kammermusikalischen Elementen und Ambient. Die Band Abåse bohrt ih…