Tuvaband: Growing Pains & Pleasures

Tuvaband credit Catherine Mamani Valles

Ein melancholischer und diffuser Genuss mit Tuvaband

„Tuvaband is the solo project of Norwegian singer, songwriter and producer Tuva Hellum Marschhäuser“ steht auf Tuvabands Bandcamp-Seite. Inzwischen ein Solo-Projekt, das sie jedoch nicht vollkommen alleine bespielt – alle Mitmusizierenden sind weiter unten ebenfalls aufgeführt und unterstützen die Sängerin an Schlagzeug, Bass sowie Synthies. Gitarre und weitere Elektronik werden von Marschhäuser addiert. Sie ist allerdings der Boss, um ihre wachsenden Schmerzen wie Freuden geht es ausschließlich – und die sind nicht ohne.

Persönliche Isolation in der Hauptstadt

Tuvaband Growing Pain And Pleasures Cover

„I’ve been stuck to a basin full of worst case scenarios“ beschreibt sie in „Post Isolation“, einer von drei bereits veröffentlichten Tracks. Ebenda: „I felt death was near .That’s why I keep my distance, To avoid my biggest fear“. Ist das der bisher treffendste Beitrag zur Pandemie oder geht es da doch eher um was anderes? „I don’t mind“ wispert die Wahlberlinerin dazu. Persönliche Isolation ist besonders in der deutschen Hauptstadt ja schon seit Jahren Thema, auch wenn man unter vielen Menschen lebt. Überhaupt, das Wispern: Es macht einen großen Teil der Faszination aus für das Werk der 31jährigen Norwegerin, wie sie, Elena Tonra von Daughter dabei nicht unähnlich, soft, zerbrechlich und mit leichtem Hall phrasiert.

Tuvaband zwischen Björk und Kate Bush

Die oft sphärischen Keyboardklänge sowie eine zurückhaltende, jedoch intensive Post-Rock-Gitarre machen die aktuelle, dritte Veröffentlichung von Tuvaband einmal mehr zu einem melancholischen wie diffusen Genuss. Wobei in diesem Falle die Vokabel „Rock“ im Vergleich zum Vorgänger „I Entered The Void“ nur noch in homöopathischen Dosen zu erleben ist, wenn man von Ausnahmen wie „Blue“ absieht, in dem Gitarrentwang oder Stimme in dynamische Höhen schnellen. Der Kollege vom ME vergleicht Tuvaband mit Björk und Kate Bush und verspricht damit durchaus gegebenes, extrem großes Kino, das in diesem Fall jedoch eher in einer intimen Nachtvorstellung gegeben ist. Ein David Lynch-Film könnte es dabei am Ende sein. „Annie Blackburn“ aus „Twin Peaks“ hat es jedenfalls auf das Album geschafft.

„Growing Pain & Pleasures“ von Tuvaband erscheint am 21.05.2021 bei Passions Flames / Sub Pop. (Beitragsbild von Catherine Mamani Valles)

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