Turin Brakes live in Hamburg 2022

Turin Brakes live Nochtspeicher 2022 by Gérard Otremba Sounds & Books

Mit einer Art Best-Of-Programm begeisterte die britische Folk-Pop-Indie-Rock-Band Turin Brakes ihre Fans im Hamburger Nochtspeicher

Nun  sind auch schon wieder 22 Jahre vergangen, seit die britische Band Turin Brakes mit „The Optimist LP“ debütierte. Ob sich noch jemand an dieses Album erinnern könne, fragte Sänger und Gitarrist  Olly Knights das Publikum am 09.01.2023 im Hamburger Nochtspeicher beim Auftakt der Deutschlandtour. Die meisten konnten sich ganz gut erinnern, manche gerade soeben. Die dann gespielte erste Single „The Door“ bejubelten die Turin-Brakes-Fans im gut gefüllten Nochtspeicher – das Konzert wurde von der ursprünglich geplanten Nochtwache einen Stock höher verlegt – genauso schwer wie die übrigen Songs des am Ende 75 Minuten währenden Auftritts.

Turin Brakes und der Fan-Chor

Nur, könnte man einwenden. Doch enttäuscht verließ deswegen wohl kaum jemand die Location in der Bernhard-Nocht-Straße, unweit der Elbe. Zu intensiv geriet der Konzertabend, der um 20.30 Uhr mit dem Support-Gig von Dog Byron begann, der in Trio-Besetzung einige mehr als respektable Blues-Rock-Soul-Stücke vorbrachte, um dem Londoner Quartett daraus einen Strick zu drehen. War ja eine Art Best-Of-Programm, das die beiden Songwriter, Sänger und Gitarristen Olly Knights und Gale Paridjanian sowie Bassist Eddie Myer und Schlagzeuger Rob Alum präsentierten. Man konnte mal wieder schön träumen beim herzergreifenden „We Were Here“, sich treiben lassen beim von The War On Drugs inspirierten Opener „Isolation“, lauthals mitsingen bei „Pain Killer (Summer Rain)“, wegschweben im Psychedelic-Rock von „Into The Sun“. Und der eingeübte Fan-Chor bei „Up The Grabs“ klappte sofort, während in England dafür laut Bandaussage wohl mindestens zehn Anläufe gebraucht werden.

Ewige Optimisten

Die Briten betonten immer mal wieder, wie schön es sei, wieder in Hamburg aufzutreten und Bassist Eddie Myer ließ sich zu einer, zwar mehr oder weniger vom Blatt abgelesenen deutschen Ansage hinreißen, nach der sie weder Covid, noch Brexit noch Putin davon abhalten konnten, endlich wieder in der Hansestadt zu spielen. Turin Brakes hinterließen mit ihrem ganzen Auftreten einen hoffnungsvollen Eindruck. Sind wohl ewige Optimisten. Zum Schluss ein krachendes „Black Rabbit“ und im Zugabenblock die zauberhaften „Something In My Eye“, „No Rainbow“ und „Underdog (Save Me)“. Und weil alles so stimmungsvoll ablief, belohnte die Band ihre Hamburger Anhängerschaft zusätzlich noch mit einem beherzten „Slack“. Ein überaus erfreuliches Konzert.

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