Spätestens seit „Am Wahn“ hängt die Messlatte bei Tristan Brusch sehr hoch. Hält er sein Niveau auch auf der neuen Platte „Am Anfang“?
von Gérard Otremba
Tristan Bruschs vor zwei Jahren veröffentlichtes Album „Am Wahn“ hat mich schlicht umgehauen. In meiner Endjahresliste belegte es Platz 2, das überragende „Baggersee“ kürte ich gar zum Song des Jahres 2023. Und sein wunderbarer Auftritt beim Rolling Stone Beach Festival brachte Tristan Brusch eine Top-Ten-Platzierung bei den Konzerten des Jahres 2023. Da liegt die Messlatte natürlich hoch für alle weiteren Platten des 1988 in Gelsenkirchen geborenen Musikers.
Zwischen Udo Jürgens und Nils Frevert
Aber Tristan Brusch wäre nicht
Tristan Brusch, hielte er nicht sein schon mit dem 2021 erschienenen „Am Rest“ – das wir mit einem Interview begleitet haben – begonnene Niveau. „Am Anfang“ bildet nun den Abschluss der „dunkelromantischen Trilogie“, wie es so schön im Pressetext heißt. Brusch vereint die Klasse der besten Udo-Jürgens-Chansons mit den Songwriter-Indie-Pop-Perlen eines Nils Frevert. Schon die beiden Vorabsongs zeigten, welche erlesenen Songs der deutsche Liedermacher zu komponieren in der Lage ist. Da ist die Geschichte eines Suchtgefährdeten in „Grundsolider Schläger“, dieser wundervolle Plattenauftakt mit seinen wehmütigen Streichern und der tieftraurigen, aber doch so erhabenen Stimmung, die auch an „Wicked Games“ von Chris Isaak …
