Toto live in Hamburg 2022 – Konzertreview

Toto live Hamburg Stadtpark 2022 by Gérard Otremba Sounds & Books

4000 Fans feiern im ausverkauften Hamburger Stadtpark die erneute Wiederbelebung der amerikanischen Classic-Rock-Pop-Band Toto um Gitarrist Steve Lukather

Der sogenannte Classic-Rock, oder auch Adult Oriented Rock (AOR), zog mal wieder das Hamburger Publikum in den Stadtpark. Nachdem bereits Foreigner am 03.06.2022 für ein volles Rund beim Stadtpark-Open-Air gesorgt haben (Sounds & Books berichtete), sorgten nun Toto für eine ausverkaufte Arena. Am 27.07.2022 versammelten sich also gut 4000 Besucher auf dem schnuckeligen Gelände vor der Freilichtbühne, um die alten Hits der 1976 in Los Angeles gegründeten Band live zu hören. Ja, es ist lange, als die Radiosender Toto-Songs rauf und runter spielten. Vor vierzig Jahren feierte die Rock-Pop-Formation mit ihrem Album „IV“ und den dazugehörigen Klassikern „Rosanna“ und „Africa“ den größten Erfolg. Selbstverständlich standen diese beiden Megahits auf der Setlist des Hamburg-Konzerts, doch bis dahin mussten die Fans noch eine Weile warten.

Das neue Toto-Line-up

Bereits zum Support DeWolff schienen fast alle Konzertgäste anwesend gewesen zu sein, so gemütlich voll war es um 19 Uhr, als das niederländische Trio mit einem 30-Minuten-Gig für Festival-Atmosphäre sorgte. Das war aber auch Psychedelic-Blues-Rock vom Feinsten, den die Herren, Pablo van de Poel (Gitarre, Gesang), Luka van de Poel (Schlagzeug) sowie Keyboarder Robin Piso – auf die wir schon 2016 mit einem Song des Tages Jahren hinwiesen – darboten. In den Niederlanden seit zehn Jahren schwer angesagt, hoffentlich auch bald mal richtig in Deutschland. Trotz vieler Umbesetzungen, Todesfällen (Jeff + Mike Porcaro) und zweifacher Bandauflösung hat Gitarrist, Sänger und einzig verbliebenes Gründungsmitglied Steve Lukather vor zwei Jahren wieder eine von überaus versierten Musikern bestehende Gruppe zusammengestellt. Zum aktuellen Line-up gehören Joseph Williams (Gesang), Warren Ham (Saxophon, Flöte, Percussion), John Pierce (Bass), Robert „Sput“ Searight (Schlagzeug), Dominique „Xavier“ Taplin (Keyboards) und Steve Maggiora (Keyboards).

Erste überbordende Publikumsbegeisterung

Er liebe diese Musik und wolle sie weiterhin am Leben erhalten, erklärte Steve Lukather seine Beweggründe für eine erneute Toto-Wiederbelebung. Und solange noch immer ein paar Tausend Menschen die Musik hören wollen, hat er offensichtlich alles richtig gemacht.  Bei der neuen Formation griff beim Hamburg-Konzert ein Rädchen ins andere. Okay, dass Taplin und Searight ihre jeweiligen Zwischendurch-Soli erhielten, während sich die anderen Bandmitglieder hinter der Bühne ausruhen konnten, trübte etwas das Gesamtbild, weil unnötiges Konzert-in-die-Länge-Ziehen. Sonst aber boten Toto das von ihnen zu Erwartende auf einer Konzertlänge von zwei Stunden. Ihre Durchbruchssingle „Hold The Line“ von 1978 gleich an zweiter Stelle sorgte früh für erste überbordende Publikumsbegeisterung, aber auch „Pamela“, „Georgy Porgy“ oder „Home Of The Brave“ holten sich lautstarken Applaus ab. Immer wieder verlor sich Steve Lukather in herrlichen Gniedel-Soli, aber das gehört bei den Gitarrenhelden wie die Luft zum Atmen.

Die Toto-Überhits „Rosanna“ und „Africa“

Es gab Gefühlvolles („I Won’t Hold You Back“), ein Cover mit dem Beatles-Klassiker „With A Little Help From My Friends“ in einer Joe-Cocker-ähnlichen Version ohne dessen Urschrei, und am Ende die Mitsing-Überhits „Rosanna“ und „Africa“, auf die jedes Toto-Konzert hinsteuert. Sind aber auch zwei irre gute Pop-Rock-Songs. Lukather und Williams besuchten hier auch die erste Fan-Reihe und alle feierten das große Miteinander zwischen Band und Publikum. Mit „Stop Loving You“ folgte noch ein Bandklassiker aus den 80ern als einzige Zugabe, aber um 22 Uhr ist beim Stadtpark-Open-Air bekanntlich Schluss. Und alle wichtigen Toto-Songs gespielt.  

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Kommentare

  • <cite class="fn">Helge</cite>

    Moin die Band hat heute wieder einmal abgeliefert,trotz ihres Alters! Der Sound war gut und natürlich ist Steve Lukather gesanglich nicht mehr so stark wie vor 10 Jahren aber das ist okay, da er schon 64 Jahr alt ist und es in der Natur liegt das die Stimme nicht mehr so gut ist wie früher. Ich glaube es ist fast niemanden aufgefallen dass er beim Soli Kingdom of Desire Eddie Van Halen Tribute gezollt hat und ein Stück eurption gespielt hat. Zu den Verfasser des Artikels! Bitte besser recherchieren, Erstens es gab Zwei totes fälle Jeff porcaro und Mike porcaro und wenn es manstreng nimmt ist auch der ehemalige Sänger Ferkison mit zu zählen und zweitens die Band hatte sich bisher nur einmal aufgelöst und das war 2007-2010. Ich fand nur das Keyboard solo etwas zäh. Das Schlagzeug Solo war genial allein die Aktion mit den Sampler war total genial! Rund um geniales Konzert und immer wieder auch wenn es nicht mehr die alte Besetzung ist.

    • <cite class="fn">Gérard Otremba</cite>

      Sorry, dass ich den verstorbenen Jeff unterschlagen habe, mein Fehler, ist korrigiert. Die zweite „Auflösung“ bezieht sich auf die kurze Zeitspanne vor dem neuen Line-up 2020.

  • <cite class="fn">Littlegoaty</cite>

    Leider eine große Enttäuschung. Wir waren mit mehreren Leute da und uns diesbezüglich einig. Der Sound bei der Vorgruppe war noch okay, bei Toto dann extrem grausam abgemischt. Die Stimme von Steve hörte sich auch ziemlich „verbraucht“ an.

    • <cite class="fn">Jens</cite>

      Sprechen wir hier vom selben Konzert? Wir waren begeistert vom tollen Gesang und einem Sound in Albumqualität.

      • <cite class="fn">Littlegoaty</cite>

        Ja, ich denke schon. Wie gesagt wir waren mit mehreren Leuten dort und einhellig der Meinung, dass es gelinde ausgedrückt nicht gut war. In Schulnoten ausgedrückt eine 4- würde ich sagen. Ich habe Toto schon mehrfach live gesehen, zuletzt vor etwa 3 Jahren – ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich hoffe, Toto hatte einfach nur einen schlechten Tag. Wenn sie hoffentlich nochmals nach Hamburg kommen wird’s vielleicht wieder besser.

  • <cite class="fn">Gretel</cite>

    Buhu, seit Jahren wollte ich sie sehen und nun hat mich Corona als Geisel genommen…kommt bald mal wieder, damit ich auch in den Genuss kommen kann!

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