Total Tommy: Bruises – Albumreview

Total Tommy by Jamie MacMillan

„Bruises“ von Total Tommy ist ein facettenreiches Album, das Indie-Rock, Grunge und Pop vereint und intime, emotionale Erlebnisse eindrucksvoll thematisiert

von Mia Lada-Klein

Jess Holt alias Total Tommy liefert mit ihrem Debütalbum Bruises eine facettenreiche Mischung aus Indie-Rock, Grunge und melancholischem Pop. Das Album enthält die bereits veröffentlichten Singles „Real“, „Microdose“, „Losing Out“ und „Plus One“ sowie mehrere bislang unveröffentlichte Tracks. Total Tommy zeigt auf Bruises ihre Vielseitigkeit, indem sie verschiedene Seiten ihrer Persönlichkeit in die Musik einfließen lässt – mal als verträumte Romantikerin, mal als rebellische Hedonistin, dann wieder als verletzte Seele oder weise Freundin – und dabei geschickt die Genres miteinander kombiniert.

So klingt Bruises von Total Tommy

Der Sound von „Bruises“ erinnert an Bands wie Wolf Alice und Alvvays, mit einer klaren Tendenz zu Indie-Melodien, die mit grungigen Elementen und einer melancholischen Grundstimmung verknüpft sind. Es lassen sich aber auch Vergleiche zu Künstlern wie Soccer Mommy ziehen, da sie persönliche Erlebnisse von Frustration und Herzschmerz auf eine intime und gleichzeitig authentische Weise verarbeitet. Ein Beispiel hierfür ist der Song „Losing Out“, der sich mit den Themen Enttäuschung und Vertrauensbrüchen in zwischenmenschlichen Beziehungen auseinandersetzt und die komplexe Dynamik zwischen Nähe und Distanz thematisiert.

Besondere Momente auf dem Album „Bruises“

Total Tommy Bruises Cover

Ein herausragender Song auf dem Album ist „Spider“, der durch seinen rohen, ungeschliffenen Rock-Sound besticht. Mit kräftigem Schlagzeug und einer durchdringenden Gitarre erinnert der Track an den wilden Grunge-Sound von Courtney Love und Hole und hebt sich so deutlich von den anderen Stücken des Albums ab. Die ungezähmte Energie des Songs bildet einen klaren Kontrast zu den eher ruhigeren, nachdenklicheren oder poppigen Momenten auf „Bruises“.

„Plus One“ zeigt sich mit einer rebellischen, fast punkigen Attitüde und weckt Assoziationen zu Avril Lavigne in ihren frühen Jahren. Der Song strahlt die Leichtigkeit eines unbeschwerten Nachmittags im Skaterpark aus. Trotz der vielen Einflüsse gelingt es der australischen Songwriterin, ihren einzigartigen Sound zu entwickeln, der sich durch das gesamte Album zieht und es zusammenhält.

„Amsterdam“ fügt sich perfekt in diese abwechslungsreiche Struktur ein. Der Song kombiniert poppige Elemente mit Indie- und Punkrock-Einflüssen und wird zu einem weiteren Höhepunkt des Albums. Gleichzeitig zeigt sich hier einmal mehr die Vielseitigkeit von Total Tommy, die es versteht, mit jedem Song neue Überraschungen zu bieten.

„Bruises“ von Total Tommy: Einheit trotz Vielfalt

Trotz der vielen verschiedenen Einflüsse und Klanglandschaften bleibt „Bruises“ ein einheitliches Werk, das auf jeder Ebene fasziniert. Es ist ein Album, das für jede Lebenslage den richtigen Track bietet – ob für ruhige, nachdenkliche Momente oder für wilde, sommerlich durchflutete Roadtrips. Passend dazu schließt das Album mit „Shark Attacks“, einer sanften und zarten Ballade, die einen ruhigen, gefühlvollen Schlusspunkt setzt. Diese sanfte Nummer bildet einen perfekten Abschluss und rundet die gesamte Klangreise ab.

„Bruises“ von Total Tommy erscheint am 29.11.2024 bei PIAS Recordings. (Beitragsbild von Jamie MacMillan)

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