Ergreifend und pathetisch: Tom Odell und zeigt beim Konzert an Ostersamstag in Hamburg als großartiger Performer
von Gérard Otremba
Seit Wochen ausverkauftes Haus in Hamburg. Gut 7000 Fans wohnten dem Gastspiel von Tom Odell am 30.03.2024 in der Hamburger Sporthalle bei. Sie bekamen vom 33-jährigen Briten die ganze Gefühlsskala zwischen Piano-Balladen und Bandbombast geboten. Auf seiner Tour zum im Januar veröffentlichten und von uns rezensierten Album „Black Friday“ hat Tom Odell die Band Wasia Project als Support eingeladen. Die Geschwister Olivia und William Gao Hardy spielten sich mit ihrem charmanten Mix aus Indie-Songwriter-Electro-Art-Pop mit jazzigen und sehnsüchtigen Momenten sicherlich in zahlreiche Herzen. Das Duo sollte man im Auge behalten.
Tom Odell singt inbrünstig und sanftmütig
Nach inzwischen sechs Platten ist Tom Odell mit
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seinen Herzschmerzsongs längst in vielen Herzen angekommen. Dass er auch zu den großartigen Performern dieser Welt zählt, bewies er bei Hamburg-Auftritt am Ostersamstag. Circa eine Stunde und fünfundvierzig Minuten zelebrierte Odell (naturgemäß zumeist am Piano) mit seiner sechsköpfigen Band (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Geige, Trompete, Saxophon) seinen Songwriter-Pop. Über die Hälfte der Setlist bestand aus Songs des aktuellen Albums „Black Friday“ sowie des 2013 erschienenen Chartbreakers (Nr. 1 im UK) „Long Way Down“. Dem beschwingten Auftakt „Loving You Will Be The Death Of Me“ folgte mit „Can’t Pretend“ der erste zu Drama und Theatralik neigende Song und für die Opulenz eines „Magnetised“ war die Sporthalle fast schon zu klein. Tom Odell sang voller Inbrunst in den extrovertierten und voller Sanftmut in den balladesken Parts. Die bei „The End“, „Flying : ))“, „Best Day Of My Life“ und „Long Way Down“ hintereinander weg zur vollen Blüte reiften.
Zweigeteiltes Konzert
Interessant, wie Tom Odell sein Konzert einteilte. Nach dem glamourösen „Hold Me“ sowie dem angehängten „Twist And Shout“-Cover, also nach exakt einer Stunde Spielzeit, verließ der eher wortkarge Odell mit seiner Band die Bühne (bis auf eine Begrüßung, ein paar „Danke schön“, „Wie geht’s?“ und „Ich liebe euch“ konzentrierte sich der in Chichester geborene Songwriter auf seinen Vortrag). Um nach einer kurzen Pause, von der das Publikum etwas überrascht schien – viel zu früh, um nach Zugaben zu rufen – weitere neun Songs darzubieten. Und wie nah Ergreifung und feierliches Pathos liegen können, konnte man im fabelhaften „Black Friday“ verfolgen. Ein Saxophonsolo bei „You’re Gonna Break My Heart Tonight“ und beim viel umjubelten Konzertende „Another Love“ hielten (fast) alle ihre Handys zum Filmen hoch. Starker Auftritt mit vielen Gefühlswallungen.
(Beitragsbild: Pressefoto, Virgin Music)