Tom Liwa: Eine andere Zeit

Tom Liwa Eine andere Zeit Cover

Eines der besten Alben des Jahres: Tom Liwa glänzt mit vierzehn neuen Songs auf „Eine andere Zeit“

Als ich „Schon wieder Februar“ am 06. Februar zum Song des Tages bei Sounds & Books gekürt habe, war der Wunsch, dieses Lied möge noch möglichst dieses Jahr auf einem neuen Tom-Liwa-Album erscheinen und nicht als digitale Stand-alone-Single wie weitere andere der “Topic Tom De Terre”-Reihe  in die Musikgeschichte eingehen, immens. Das so traurige wie wunderschöne Duett mit Anne Florack war so eine dieser musikalischen Lieben auf den ersten Blick, bzw. nach dem ersten Hören. Der Song bleibt in dieser Version zwar als weiterhin nur als Single erhältlich, taucht indes in einer neuen Fassung, diesmal mit Carolin Hennig als Gesangspartnerin, als Opener des Albums „Eine andere Zeit“ auf. Noch eingängiger, noch schöner, wesentlich gitarrenlastiger und wieder muss man sich ob der wehmütigen Melancholie die Tränen aus den Augenwinkeln wischen.

Ein Song wie gemacht für die Endjahreslisten, ähnlich bewegend wie „Dasein“ die Kollaboration zwischen Gisbert zu Knyphausen und Sophie Hunger auf dem Husten-Album „Aus allen Nähten“.

Einige epische Tom-Liwa-Songs

Tom Liwa Eine andere Zeit Cover

Super, ein neues Tom-Liwa-Lieblingslied, so der Gedanke im Februar, so der Gedanke jetzt. Doch dann hört man sich „Eine andere Zeit“ weiter an und stellt fest, dass noch mehr Lieder als neue Lieblingssongs von Tom Liwa in Frage kommen. Insgesamt vierzehn großartige, zwischen Blues, Folk, Rock und Country changierende Songs sind auf dem Nachfolger des von uns an dieser Stelle besprochenen „Der, den mein Freund kannte“ zu finden. Liwa nennt seine neue Band Marion van der Beeks Seven Sisters und spielt in seinen Texten mit dem Wechsel von männlichen und weiblichen Perspektiven.  „Eine andere Zeit“ hat eine Länge von 80 Minuten und hält einige epische Lieder für die Hörer bereit, die auch zu den besten des Albums und den besten in Liwas Karriere zählen.

Nichtseattle als Gast

Das neunminütige, tempoentschleunigte „Hunter“ gehört dazu, aber auch das siebenminütige, zwischen Bob Dylan (die Harp!) und Van Morrison (die Flöten!) changierende „Onya“, das zehnminütige, an Neil Young (die Aura!) erinnernde „Kekse für die Königin des Himmels“ und „Ein halbes Jahr in Thailand“ sind phänomenale Songs, die Tom Liwa als einen der begnadetsten Geschichtenerzähler dieses Landes ausweisen. Und ganz am Ende wartet dann auch noch das bewegende, sehr sanfte „April Scythe“ mit der tollen Katharina Kollmann, aka Nichtseattle, noch so ein neues Tom-Liwa-Lieblingslied. „Eine andere Zeit“ hat zwar auch seine sperrigen Momente, strahlt jedoch eine unfassbare poetische Kraft aus, textlich wie musikalisch. Ein Album wie gemacht für die oberen Ränge der Rubrik „Platten des Jahres 2022“.

„Eine andere Zeit“ von Tom Liwa erscheint am 25.10.2022 bei Bandcamp oder auf persönliche Bestellung. (Beitragsbild: Albumcover-Gemälde der Künstlerin Moki)     

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