Das Ehepaar Tina Dico und Helgi Jonsson erzählt und singt die Frühphase ihrer Beziehung beim Konzert in der Hamburger Laeiszhalle
Text von Gérard Otremba, Fotos von Sarah Ismail
„We give you our story with songs and words“, kündigt Tina Dico das Programm des Konzerts mit ihrem Mann Helgi Jonsson am 07.01.2025 in der vollbesetzten Hamburger Laeiszhalle an. Es ist „eine Liebesgeschichte: chaotisch, lustig, traurig, brutal“, ergänzt Helgi Jonsson, der einige Jahre in Österreich gelebt hat und seinen Spoken-Part in den nächsten über zwei Stunden fast gänzlich in deutscher Sprache hält, während Tina Dico ihre Ansprachen beim Englischen belässt. Aber es sind mehr als Ansprachen. Das dänisch-isländische Duo erzählt also seine eigene Geschichte, genauer gesagt das „chapter one“ dieser Beziehung, wie Dico es kurz vor
dem Ende des Auftritts formulieren wird. Die mit reichlich Irrungen und Wirrungen versehene Frühphase ihres Kennenlernens, die Ende der Nuller-Jahre begann.
Die Story
Und ja, Dico & Jonsson tragen ihre Storys häufig sehr humorvoll vor, mithin charmant und alle Attribute, die Jonsson dieser Beziehungsphase zuspricht, scheinen zu stimmen. Irgendwann war der 1979 in Reykjavik geborene Songwriter bei einer gemeinsamen Tour so niedergeschlagen, weil seine Herzensdame ihre Freiheit nicht aufgeben wollte (insgesamt sagte sie gut eineinhalb Jahre „nein“ zur Liebe ihres Lebens), statt ihn zu erhören, dass es am liebsten mitten im Konzert „fuck you, Tina, fuck you all“ schreien und von der Bühne verschwinden wollte. Ach, die Liebe ist ein seltsames Spiel, aber es ist ja nochmal gut gegangen bei Tina Dico und Helgi Jonsson, die seit zehn Jahren verheiratet und Eltern zweier Kinder sind. Unter den Augen der
Jahrgang 1969. Selbständiger Journalist und als Chefredakteur verantwortlich für den Inhalt von Sounds & Books. Muss mit Sounds & Books Geld verdienen, um seine Miete bezahlen zu können. Begann seine journalistische Karriere in den 90ern für die Frankfurter Musikzeitschrift Kick’n’Roll, bevor er einige Jahre als freier Mitarbeiter für die Frankfurter Rundschau tätig war. Seit 2010 Online-Veröffentlichungen. Rezensent beim Rolling Stone-Magazin. Autor der Schriften „Die geheimen Aufzeichnungen des Buchhändlers“ sowie „Ein weiterer Tag im Leben des Buchhändlers". Großer Bewunderer der Musik von The Beatles, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Neil Young, Van Morrison, Wilco, Nick Cave und Element Of Crime. Sympathisant des FC St. Pauli, Marathonläufer. Lebensmotto: „Rock’n’Roll Can Never Die“.von Gérard Otremba