Thomas Dybdahl: Fever – Albumreview

Thomas Dybdahl credits Thomas Dybdahl

Thomas Dybdahl verzaubert mit einem glänzenden Soul-Album

Der Singer-Songwriter-Indie-Folk-Pop war bislang sein Metier. Die akustische Gitarre ein unverzichtbarer Bestandteil seines Schaffens. Seit zwanzig Jahren verfolgt Thomas Dybdahl diesen Weg, der mit „Fever“ einen radikalen Cut erlebt. Ja, den Norweger hat das Fieber erwischt, das Soul-Fieber. Die Liebe zum Soul und Funk teilt er mit seinem Studiopartner und HipHop-Produzenten Håvard Rosenberg, mit dem Dybdahl das Album fast im Alleingang aufgenommen hat.

Thomas Dybdahls Soul-Vorbilder

Thomas Dybdahl Fever Cover V2 Records

„Wir hörten alles, das uns kickte. Klassiker wie Nina Simone, Sam Cooke, Bill Withers, Serge Gainsbourgh, Aretha Franklin, Ray Charles, Bobby Gentry, Sly – aber auch jüngerer Soul von D’Angelo, Raphael Saadiq und Michael Kiwanuka beflügelte unsere Kreativität“, zählt Thomas Dybdahl die Referenzen seines neues Albums auf. Ziel sei es gewesen, „ein souliges Gitarrenalbum zu machen, das nicht nach einem Gitarrenalbum klingt“, so der 1979 geborene Musiker weiter. Die Akustikgitarre tauschte er hierfür schnell gegen eine alte Telecaster ein, und das zusätzlich mit Bass und Schlagzeug eingespielte Ergebnis atmet nicht nur Soul und Funk, sondern auch Blues und Pop. Ursprünglich war nur eine Single, dann eine EP geplant. Am Ende haben es neun Songs auf „Fever“ geschafft, das mit dem im Vorfeld veröffentlichten „45“ beginnt, ein von Grooves und Hooks nur so strotzendes Stück.

Thomas Dybdahl im Soul-Fieber

Ja, Sam Cooke, Bill Withers, auch Curtis Mayfield oder Al Green fallen einem beim Hören von „Fever“ ein. Thomas Dybdahl taucht ganz tief ins Genre ein und verbreitet ein wahrlich ansteckendes musikalisches Fieber. Ob im tranceartigen Titeltrack, im lässig-bluesverhangenen „On My Way To California“, im mit Falsettstimme vorgetragenen, perkussiv-ausgelassenen „Then There Was You“, oder im Disco-Soul-Pop von „Dance The Pain Away“, Dybdahl klingt, als ob er sein Leben lang nichts anderes komponiert hätte. Und zum Schluss schenkt er uns mit „The Last Song“ auch noch eine der  traumhaft schönsten Soul-Blues-Balladen des ganzen Jahres. Vintage-Neosoul höchster Güte. Bitte mehr davon, Herr Dybdahl!

 „Fever“ von Thomas Dybdahl erscheint am 13.03.2020 bei V2 Records. (Beitragsbild: Pressefoto)   

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