Thisell live in der Hamburger Hasenschaukel

Die Melancholie Schwedens in der Hasenschaukel

Text und Fotos von Gérard Otremba

Seit Anfang November sind Thisell in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden auf Tour, drei Wochen lang jeden Abend ein Konzert und am 24.11.2014, dem vorletzten Auftritt, gastiert das schwedische Alternative-Folk-Duo in der Hamburger Hasenschaukel. „Hier zu spielen, ist für uns wie zu Hause sein“, berichtet Sänger und Gitarrist Peter Thisell über die Wohlfühlatmosphäre in der Hasenschaukel. Begleitet wird er diesmal vom Gitarristen Björn Kleinhenz, der aufgrund des fehlenden Führerscheins Thisells als auch Tour-Fahrer fungiert und nach absolvierten 5000 Kilometer über eine gewisse Müdigkeit klagt. Beim letzten Hasenschaukelauftritt im Mai dieses Jahres hatte Peter Thisell noch Violinistin Karin Wiberg an seiner Seite, die seinen Songs die Extraportion Schwermut verlieh, wie sie den Kompositionen auf seinem Debütalbum durchaus eigen sind, dort jedoch mit Bandbegleitung in eine zarte Melancholie überführt werden. Auf dem Album hatte Björn Kleinhenz als Bassist und Backgroundsänger ebenfalls seine Hände im Spiel und die Melancholie transportiert er im Zusammenspiel mit Peter Thisell perfekt in die Hasenschaukel. Das gut einstündige Set besteht aus zumeist neuen Songs, die im kommenden Jahr auf Thisells zweitem Longplayer zu hören sein werden.

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Es sind gewohnt sehnsuchtsvolle Lieder, die Peter Thisell mit barmendem Gesang vorträgt, begleitet von seiner akustischen Gitarre, flankiert von Kleinhenz‘ Harmoniegesang, seinem spartanischen E-Gitarren-Einsatz, oder dem Banjo bei „Born To Know“. Natürlich evozieren Thisells Songs wie „Rising Sun“, „Will You Have Me?“ oder „Amounts To You“ sofort die Nähe zu den großen der Alternative-Country-Folk-Musik, zu Neil Young und Townes van Zandt. Und so betten sich die beiden van Zandt-Coverversionen „Rake“ und „Rex’s Blues“ sowie Youngs eher unbekanntes „Wonderin‘“ formidabel in Thisells Live-Konzept ein. Vom ersten Thisell-Album spielt die beiden das dramatisch-sinistere „A Town Of Windows“ sowie als zweite Zugabe das berührende „Over Years, Over Time“. Das charismatische wie sympathische Duo hat sich seine zweite Heimat in Hamburgs Hasenschaukel längst redlich verdient.

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