The Weather Station: Ignorance – Albumreview

The Weather Station by Jeff Bierk

Zehn betörende Songwriter-Avant-Pop-Songs befinden sich auf dem neuen Album von The Weather Station

Mit ihrem neuen Album „Ignorance“ debütiert Tamara Lindeman, aka The Weather Station“, auf dem Label Fat Possum. Die kanadische Songwriterin verließ ihre angestammten Folk-Pfade bereits mit dem selbstbetitelten Vorgänger von 2017 und erweiterte ihre Klang-Palette mit Sounds aus anderen Genres. Diesen eingeschlagenen neuen Weg führt die in Toronto ansässige Musikerin auf „Ignorance“ konsequent weiter. Die Perfektionierung ihrer Kunst scheint Lindemans Anspruch zu sein. Ein Anspruch, den sie erfüllt. Klassischen Songwriter-Pop verschmelzt sie mit Avant-, und Indie-Pop zu einem jederzeit spannenden Hörerlebnis.

The Weather Station zwischen Talk Talk, Fleetwood Mac und Weyes Blood

The Weather Station Ignorance Cover Fat Possum

Erstmals schrieb Tamara Lindeman ihre Songs zunächst am Keyboard und nicht an der Gitarre. Sie arrangierte die zehn Tracks für das neue Werk im Alleingang, bevor ihre Band, bestehend aus Kieran Adams (Schlagzeug, Percussion), Ben Whiteley (Bass), Philippe Melanson (Percussion), Brodie West (Saxophon), Ryan Driver (Flöte), Johnny Spence (Keyboards) und Christine Bougie (Gitarre) zu den Aufnahmen hinzukam. The Weather Station eröffnen das Album mit dem sich anschleichenden „Robber“, das vom zeitversetzten Beat, von flirrenden Percussion-Klängen, von wie hingetupften Klavier-, Saxophon- und Streicherpassagen lebt, die sich am Ende symphonisch verstärken. Und natürlich von Lindemans sanft-bestimmter Stimme. Lindeman wandelt auf „Ignorance“ stilsicher zwischen Talk Talk, Roxy Music, Fleetwood Mac und Weyes Blood.

Tamara Lindeman komponiert geschmackvoll arrangierte Songs

Das pulsierende, von Flötenzauber umflorte „Atlantic“ findet zu mehr Rhythmus und das von uns als Song des Tages vorgestellte „Tried To Tell You“ ist purer Pop wie ihn Christine McVie nicht besser hinbekommen würde. Und auch „Parking Lot“ lebt von seiner popaffinen Unwiderstehlichkeit. Lindemans Songs über Isolation, Verlust und Trennung sind wahrlich von edler Güte. Die würdevolle Ballade „Trust“ gehört genauso wie die abschließende, sehnsüchtig-melancholische, überaus anmutigen Ballade „Subdivisions“ zu den Highlights des Albums. Und dazwischen laden The Weather Station mit der Uptempo-Nummer „Heart“ zum Tanz ein. Tamara Lindeman hat zehn äußerst geschmackvoll arrangierte und betörende Songs komponiert.

„Ignorance“ von The Weather Station erscheint am 05.02.2021 bei Fat Possum / Membran. (Beitragsbild von Jeff Bierk)

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