The Wave Pictures: Bamboo Diner In The Rain – Album Review

Wieder mal ein überragendes Album des englischen Garagen-Rock-Trios

von Gérard Otremba

Das englische Trio The Wave Pictures wird nicht müde. Sänger und Gitarrist David Tattersall, Bassist Franic Rozycki und Schlagzeuger Jonny Helm sind nach dem meisterlichen Doppel-Album City Forgiveness von 2013 und dem ebenfalls sehr feinen, 2015 veröffentlichten „Great Big Flamingo Burning Moon“ dieses Jahr schon wieder am Start. Das neue Album Bamboo Diner In The Rain hat natürlich wieder alles, was ein grandioses Rock-Album ausmacht. Nach wie vor rumpelt es unbeschwert aus der Wave Pictures-Garage, diesmal mit dem Fokus auf mehr Blues-Rock.

Wie aus den Mitt-Sechzigern, wie ein Quentin Tarantino-Soundtrack-Song erhebt sich jedoch zunächst der Opener „Panama Hat“, mit Tattersalls unverkennbaren Jonathan Richman-Gedächtnisgesang und atemberaubenden Gitarrenläufen. Bereits mit „Now I Want To Hoover My Brain Clean“ bewegen sich Tattersall, Rozycki und Helm im bluesbefeuerten Rock, der einmal mehr an beste Neil Young– und Steve Wynn-Zeiten erinnert. Von ähnlicher Blues-Rock-Konsistenz zeugen „Newcastle Rain“ und „Pool Hall“, während die akustischen Instrumentals „Bamboo Diner Rag“ und „Meeting Simon At The Airport“ vom filigranen Gitarren-Fingerpicking leben.

Der Slowmotion-Blues von „Hot Little Hand“ gewinnt durch das begleitende Orgelspiel, „H.D. Rider“ durch die dunkel gefärbten Drums sowie fies-nachhallenden Gitarrenparts. Der entspannte Titeltrack „Bamboo Diner In The Rain“ wiederum brilliert mit Südstaatenromantik, Pedal-Steel und anschmiegsamer und verträumter Melodie. Zum großen Schlag holen The Wave Pictures jedoch zum Schluss bei „The Running Man“ aus. Markanter, explosiver und genuiner Garagen-Alternative-Indie-Rock, der Maßstäbe setzt. So muss ein Album enden. Bamboo Diner In The Rain von The Wave Pictures tut es und katapultiert sich in die Liste der Sounds & Books-Lieblingsalben des Jahres 2016.

„Bamboo Diner In The Rain“ von The Wave Pictures ist am 11.11.2016 bei Moshi Moshi / PIAS Cooperative erschienen.  

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