Ein Konzeptalbum über das Leben von Dennis Hopper und seine Ära – daran kann man sich leicht verheben. Aber nicht The Waterboys. Ihnen gelingt ein Meisterwerk.
von Werner Herpell
Was für ein gewaltiges Werk mit 25 Songs und weit über einer Stunde Laufzeit. Was für eine Story aber auch, die hinter diesem anspruchsvollen Konzeptalbum von Mike Scott und seiner legendären britischen Band The Waterboys steckt: die aufregende Biografie des oft genialen und bisweilen ziemlich abgedrehten US-Schauspielers, Regisseurs und Fotografen Dennis Hopper (geboren 1936 in Dodge City/Kansas, gestorben 2010 in Los Angeles/Kalifornien), angelegt als Geschichtsschreibung der nordamerikanischen Pop- und Gegenkultur in zwei Dutzend Liedern und Songvignetten.
Großformatige Saga mit Promi-Gästen
Für Scott kann es nach dieser mit diversen prominenten Gästen
(Bruce Springsteen, Fiona Apple, Steve Earle) besetzten Saga nicht mehr großformatiger werden. Aber ist „Life, Death & Dennis Hopper“ den Hype auch wirklich wert – oder doch eher nur eine mit vielen smarten Ideen überladene Spätwerk-Unternehmung eines überambitionierten 66-Jährigen?
Dass unter 25 stilistisch sehr unterschiedlichen Tracks nicht nur Volltreffer sind, sondern manchmal auch (durchaus bewusst gesetztes) Füllmaterial dabei ist, sollte man beim Durchhören des Albums einpreisen. Allerdings machen auch einminütige Schnipsel, kurze Spoken-Word-Beiträge oder schräge Interludes wie „Frank (Let’s Fuck)“ Sinn für die chronologische, multiperspektivische Erzählung, die bei Hoppers erstem Kontakt mit der Film-Welt 1939 („Kansas“, gesungen von Steve Earle) beginnt und mit seinem Tod mit 74 Jahren in Hollywood endet.
Eine stilistische Wundertüte
Höhepunkte gibt es viele auf dieser monumentalen Platte, d…