The War On Drugs: I Don’t Live Here Anymore

The War On Drugs Pressefoto Atlantic Records Warner Music

Adam Granduciel und seine Band The War On Drugs spielen auf „I Don‘ Live Here Anymore“ herrlichen Indie-Rock im Großformat

Für das letzte, vor vier Jahren veröffentlichte und von uns an dieser Stelle besprochene Werk seiner Band The war On Drugs, „A Deeper Understanding“, erhielt Songwriter und Mastermind Adam Granduciel 2018 den Grammy für das beste Rock-Album. Mit dem vierten, bereits bei Atlantic / Warner Music – vorher brachte die Band seine Alben bei Secretly Canadian heraus – erreichten The War On Drug also eine Art vorläufigen Karriere-Höhepunkt. Granduciel, der die Band 2005 mit Kurt Vile gründete, ist als Produzent und Musiker ein positiv verrückter Kontrollfreak, der für die Arrangements seiner Songs – seinem Wall of Sound – immer reichlich Zeit verstreichen lässt. So begannen die Arbeiten für das fünfte Studioalbum „I Don’t Live Here Anymore“ bereits vor drei Jahren.

Die The-War-On-Drugs-Hymnik

The War On Drugs I Don't Live Here Anymore Cover Atlantic Records

Das Ergebnis sind zehn einmal mehr eindrucksvolle Tracks, die sowohl den Schwärmer als auch den Melancholiker Adam Granduciel perfekt illustrieren. In seinen Texten beschäftigt sich der 42-jährige Musiker mit am Boden liegenden Beziehungen, mit Verlorenheit, inneren Qualen und Verzweiflung. Das alles ist reichlich desillusionierend, aber umso hymnischer seine Musik. Das kennt man natürlich alles so ähnlich von The War On Drugs, und mehr als Variationen des bereits Bekannten sind nicht zu hören. Aber mehr erwartet auch gar keiner. Denn wer den Gitarren-Synthie-Rock-Pop in der 80er-Jahre-Tradition eines Bruce Springsteen dermaßen grandios in die Gegenwart transportiert, der bleibt mal schön bei seinen Leisten.

Stadion-Rock und Herzergreifendes

Und ach, und was ist das wieder für eine groß gedachte und produzierte Musik! Der Stadion-Rock von „Old Skin“, die treibende Weltumarmungshymne „Wasted“ oder der strahlende, von souligen Backing Vocals begleitete Titeltrack. Den herzergreifenden, sich langsam entfaltenden Opener „Living Proof“ nahm die Band sogar ausnahmsweise in einer Live-Session auf. So ganz ohne Overdubs, man mag es kaum glauben, aber mit einem Wilco-Jeff-Tweedy-Gedächtnis-Gitarrenpart am Ende des Songs. Und zum Schluss des Albums wartet mit „Occasional Rain“ noch einer der schönsten The-War-On-Drugs-Songs ever. Für diese Indie-Rock-Musik nimmt man sich gerne Zeit.

„I Don’t Live Here Anymore“ von The War On Drugs erscheint am 29.10.2021 bei Atlantic Records / Warner Music. (Beitragsbild: Pressefoto)

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