„Blindness“ von The Murder Capital ist ein experimentelles Post-Punk-Album, das auf beeindruckende Weise zeigt, wie geschickt die Band das unperfekt Wirkende, das manchmal dissonant Klingende, als kreatives Stilmittel nutzt.
von Mia Lada-Klein
Mit „Blindness“ präsentieren The Murder Capital ihr drittes Album – ein Werk, das den Post-Punk-Spirit der Band aus Dublin weiterentwickelt und gleichzeitig mutig in experimentelle Gefilde eintaucht. Bereits der Opener „Moonshot“ lässt keinen Zweifel daran, dass die Band ihren Wurzeln treu bleibt: Die Gitarre baut sich schleichend auf, driftet zwischen Melodie und Dissonanz, und erschafft eine Atmosphäre, die gleichermaßen roh wie berauschend ist. Doch der wahre Startschuss fällt mit „Words Lost Meaning“. Hier vereint die Band mit atemberaubender Leichtigkeit die Energie von Fontaines D.C., die Schwermut von Joy Division und die Melodik
von The Cure. Immer präzise, nie überladen – genau diese Balance ist es, die den Klang von The Murder Capital definiert.
The Murder Capital und ihre Detailverliebtheit
Die eigentliche Stärke von „Blindness“ liegt jedoch in den meisterhaft ausgearbeiteten Details, die jedem Song eine unverkennbare Handschrift verleihen. Besonders „A Distant Life“ sticht hervor: Quiekende, scheinbar unkontrollierte Gitarren tänzeln im Hintergrund und verleihen dem Stück eine fast greifbare Spannung. Diese bewusst eingesetzten Brüche, diese unperfekten, rauen Momente machen den improvisierten Charme des Albums aus.