Eine Supergroup macht nicht automatisch super Musik. Bei The Minus 5 kommen aber immerhin stets solide, gute Alben heraus – auch jetzt wieder.
von Werner Herpell
Mit einem klassischen Power-Pop-Gitarrenriff geht’s los, Bass und Schlagzeug poltern schön garagig nebenher, die „Aaaahs“ und „Uuuuhs“ des Background-Gesangs unterlegen die nasalen Vocals von Scott McCaughey. „Words & Birds“ heißt diese Stimmungskanone von Opener, und Eingeweihte wissen sofort, in welcher Retro-Pop-Umlaufbahn sie sich befinden. Nämlich in der von The Minus 5, einer US-amerikanischen Supergroup des Alternative-Rock um McCaughey und Peter Buck (beide früher bei R.E.M.), die freilich nur selten
wirklich super Musik macht.
Highlight „Down With Wilco“
Aber immerhin oft gute und immer sympathische – und das nun auch schon seit dem Debüt „Old Liquidator“ vor 30 Jahren. Mit dem witzigerweise „Down With Wilco“ betitelten Album von 2003 erreichten The Minus 5 einen kreativen Höhepunkt, der ausgerechnet der Beteiligung von Wilco-Mitgliedern jener Zeit zu verdanken war. Die fulminante Platte „sollte ursprünglich von einem Major-Label veröffentlicht werden, erlitt dann aber das gleiche Schicksal wie ‚…