The Jesus And Mary Chain: Damage And Joy – Album Review

Ein starkes The Jesus And Mary Chain-Studiocomeback seit fast 20 Jahren

Die Brüder William und Jim Reid haben sich dann also doch noch zu einem neuen Studioalbum aufraffen und zusammenraufen können. Damage And Joy ist der erste The Jesus And Mary Chain-Longplayer seit 1998 und klingt so herrlich locker und unverkrampft wie die Frühwerke aus den 80er-Jahren. Ein Rock’n’Roll-Comeback wie man es sich von der Kultband erhoffte. Neben den Reid-Brüdern, die immer den Kern der Band bildeten, sind Schlagzeuger Brian Young und Lush-Bassist Phil King sowie als Gastsängerinnen Isobel Campbell, Linda Fox, Sky Ferreira und Bernadette Denning auf Damage And Joy zu hören.

Sänger Jim und Gitarrist William Reid, die sich früher auf Bühnen und im Studio gerne mal gegenseitig verprügelten, die Band 1999 auflösten und 2007 wieder reanimierten, machen auf Damage And Joy so ziemlich alles richtig. Die Brüder aus dem schottischen East Kilbride konzentrieren sich auf ihre Liebe zum Sixties-Girl-Pop und dem Shoegaze-Rock und verzichten auf unnötige Modernismen. Und sie fahren wieder die bittersüßesten Melodien im Jingle-Jangle-Modus auf. Wie zum Beispiel in „Always Sad“, in dem Bernadette Denning mit Reid die immerwährende Traurigkeit anpreist.

Oder in den direkt folgenden Stücken „Song For A Secret“ und „The Two Of Us“, wenn die ehemalige Belle & Sebastian-Chanteuse Isobel Campbell gegen teils perlende, teils verzerrte Gitarren anhaucht. Auch die anderen Songs mit weiblicher Begleitung, also „Los Feliz (Blues And Greens)“, „Can’t Stop The Rock“ (jeweils mit der jüngeren Reid-Schwester Linda Fox) und „Black And Blues“ (Sky Ferreira) gehören zu den Highlights von Damage And Joy. Wem allerdings die weiblichen Gesangsauftritte insgesamt zu lieblich ausfallen, der hört sich „Get On Home“ sowie „Facing Up The Facts“ an und wird mit rabiaten Noise-Rock-Attacken belohnt. Ein starkes The Jesus And The Mary Chain-Comeback.

„Damage And Joy“ von The Jesus And The Mary Chain ist am 24.03.2017 bei ADA / Warner Music erschienen.

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