The Head And The Heart: Living Mirage

The Head And The Heart 2019 credit Alex Currie

„The power of music“ mit The Head And The Heart

„People Need A Melody“ heißt der dritte Song auf „Living Mirage“, dem neuen Album der amerikanischen Folk-Rock-Band The Head And The Heart. Der Songtitel ist in der Aussage vollkommen richtig und beschreibt außerdem vortrefflich den musikalischen Kern der Formation aus Seattle, denn Melodien waren schon immer die Stärke dieser Gruppe. Das Sextett gibt den Menschen also das, was diese benötigen und das mit elf neuen, wieder einmal makellosen Songs. Im Jahre 2009 gründeten die Sänger und Gitarristen Jonathan Russell und Josiah Johnson gemeinsam mit Pianist Kenny Hensley, Bassist Chris Zasche, Violinistin und Sängerin Charity Rose Thelen sowie Schlagzeuger Tyler Williams The Head And The Heart und begeisterten bereits zwei Jahre später mit ihrem ausgelassenen wie melancholischen Folk-Pop-Rock das deutsche Publikum als Support von The Low Anthem und Death Cub For Cutie.

Personelle Veränderung bei The Head And The Heart

The Head And The Heart Living Mirage Cover Warner Music

Das selbstbetitelte Debütalbum (2011) überzeugte mit charmanter Euphorie, die Nachfolger „Let’s Be Still“ (2013) und „Signs Of Light“ (2016) zeigten den Reifeprozess von THATH, der sie in den heimatlichen Albumcharts in die Top-Ten katapultierte. Nun also die vierte Platte „Living Mirage“, die mit  schwerwiegenden Veränderungen einhergeht, verließ doch Gründungsmitglied Josiah Johnson (der von Charity Rose Thelens Ehemann Matt Gervais ersetzt wurde) die Band und kehrte der zwischenzeitlich ausgestiegene Keyboarder Kenny Hensley wieder zurück. Ein Neubeginn für die Band, der indes alle bekannten Vorzüge von THATH offenlegt: Feierliche, weltumspannende Melodien, mal balladesk-pathetisch, mal enthusiasmiert. Oder alles in einem Song wie bei dem ergreifenden, auf Piano, akustische Gitarre und dem Duett-Gesang zwischen Russel und Thelen basierenden Track „People Need A Melody“, der mit Violinenspiel, sanftem Schlagzeugeinsatz und Harmoniegesängen noch die nötige Grandezza entwickelt.

Album-Highlights

Natürlich dürfen auf einem THATH-Album die „Lalala“-(„Missed Connection“) und „Ahahah“-Chöre („See Me Through My Eyes“) nicht fehlen. Als absolutes Highlight des Albums entpuppt sich „Running Through Hell“, das wie kein anderer Song des Albums in der amerikanischen Songwriter-Tradition der Seventies, aber mit beiden Beinen exakt im Hier und Jetzt steht. Auch das geschmeidige, mit viel Pop-Appeal ausgestattete, hymnische „Up Against The Wall“, das an die besten Zeiten von Stevie Nicks erinnernde „I Found Out“ sowie der ekstatische Titeltrack „Living Mirage“ zünden beim ersten Hördurchgang, Ein Neuanfang für The Head And The Heart wie er intensiver nicht hätte ausfallen können. „We are the power of music“ intoniert Jonathan Russell im akustischen Abschlusstrack „Glory Of Music“, ein Statement, das genauso zutrifft wie das obige.

„Living Mirage“ von The Head And The Heart erscheint am 17.05.2019 bei Warner Music / Reprise (Beitragsbild von Alex Currie).  

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