The Head And The Heart: Every Shade Of Blue

The Head And The Heart Pressefoto Warner Music

Wieder einige schöne Songs auf dem fünften Album von The Head And The Heart, aber mit zu vielen Liedern überfrachtet

Nachdem Bandmitbegründer Josiah Johnson The Head And The Heart (THATH) nach drei gemeinsamen Alben verlassen hatte, wagte die Indie-Folk-Rock-Formation auf dem 2019 veröffentlichten „Living Mirage“ mehr Pop. Das war dann immer noch sehr charmant und wohl auch konsequent auf dem zwischen dem selbstbetitelten Debütalbum und den Nachfolgern „Let’s Be Still“ und „Signs Of Life“ angedeuteten  Weg. Doch welche Lücke Johnson als Songwriter hinterließ, zeigte dessen 2020 erschienenes Solo-Debüt „Every Feeling On A Loop“, das einige Songs enthielt, die man sich auf „Living Mirage“ gewünscht hätte, so prägend war Johnsons kompositorisches Talent bei THATH.

Soundveränderungen bei The Head And The Heart

The Head And The Heart Every Shade Of Blue Cover Warner Music

Aber es musste bei der Band aus Seattle auch ohne ihn weitergehen. Und tut es auch auf dem fünften Longplayer „Every Shade Of Blue“. Das mit dem von Sounds & Books bereits als Song des Tages vorgestellten, verträumt-schwungvollen Titeltrack beginnt, der einen sofort in den bekannten THATH-Kosmos katapultiert. Der im anschließenden „Tiebreaker“ mit seinem programmierten Beat aufgelöst wird. Modernismen, die bei einer Band wie THATH schon fast zur Verwirrung führen. In „Paradigm“ frönen sie sogar einem geschmeidigen Indie-Disco-Groove und das funktioniert erstaunlich gut. Genauso wie die beiden anderen Vorabsingles, das hymnische, mit einem gewaltigen Chorus ausgestattete „Virginia (Wind In The Night)“ sowie das pulsierende „Hurts (But It Goes Away)“.

Überfrachtet mit zu vielen Songs

Auch die wunderschöne Ballade „Love We Make“ sowie das eindringliche Piano-Stück „Taking My Time (Wrong Woman)“ ragen heraus. Viele andere Songs lassen aber die frühe und Unbeschwertheit vermissen. Was wohl auch daran liegt, dass „Every Shade Of Blue“ mit insgesamt sechzehn Songs schlicht überfrachtet ist. Songs, die unter den bisherigen Bandmaßstäben als eher mittelmäßig einzuordnen sind. Die Songs sind okay, mehr aber auch nicht, und man kann sie schön zur Entspannung und nebenbei hören. Vom Hocker reißen sie einen nicht. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen. Vielleicht wieder beim sechsten Album.

„Every Shade Of Blue“ von The Head And The Heart erscheint am 29.04.2022 bei Warner Music. (Beitragsbild: Pressefoto)

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