The Doors: The Doors – 50th Anniversary Deluxe Edition – Albumreview

Das meisterliche Doors-Debüt in einer schmucken Jubiläumsedition

Es war mal wieder eins dieser bahnbrechenden, formidablen Musikjahre. Das goldene Jahrzehnt popmusikalischer Veröffentlichungen bot einzelne Highlight-Jahre en masse, 1967 war zweifellos ein herausragendes jener Dekade. The Beatles glänzten mit Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, Jimi Hendrix revolutionierte das Gitarrenspiel auf Are You Experienced, Pink Floyd reüssierten mit The Piper At The Gates Of Dawn, der Lyriker und Romancier Leonard Cohen brachte sein berühmtes Songs From Leonard Cohen-Album heraus, Love schwelgten im Sommer der Liebe mit ihren Songs auf Forever Changes, Tim Buckley arbeitete an seinem kommerziellen Untergang mit dem wundervollen Longplayer Goodbye And Hello und The Velvet Underground fanden mit Nico die richtige Muse und hoben den New Yorker Untergrund mit Andy Warhols Bananencover-Platte in einen morbiden Hippie-Himmel.

Derweil begann an der Westküste der USA auch die kurze gemeinsame Karriere von Jim Morrison, Ray Manzarek, Robbie Krieger und John Densmore. The Doors, wie dich das Quartett aus Kalifornien nach einem Essay (The Doors Of Perception, in deutscher Übersetzung: Pforten der Wahrnehmung) des britischen Schriftstellers Aldous Huxley nannte, glänzten auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum durch eine Mischung aus Magie, Ekstase, Wut und überragendem Songmaterial. Der charismatische Coverposterboy Jim Morrison legt bereits im gefährlichen und wilden Opener „Break On Through (To The Other Side)“ alles in seinen getriebenen Gesang, als hätte er nur diesen einen Song, um sich der Welt zu offenbaren. Eine zweieinhalb Minuten währende Orgie als Albumeinstieg.

Mit dem berühmt-berüchtigten, auch nach 50 Jahren mitreißenden „Light My Fire“ endet Seite eins, erfreut vorher jedoch noch mit dem Psychedelic-Pop von „The Chrystal Ship“ und dem Brecht/Weill-Cover „Alabama Song (Whisky Bar)“. Das legere Schlagzeug von John Densmore, die unaufgeregte Gitarre von Robbie Krieger und natürlich das herausragende Orgelspiel von Ray Manzarek sind das Fundament, auf dem der narzisstische Frontmann Jim Morrison seinen Extravaganzen („Back Door Man“) frönt und nebenbei eine ganze Generation (und später noch einige weitere) adoleszenter Menschen becirct. Sein schamanisches Spiel mit dem Feuer kulminiert im abschließenden, zwölfminütigen „The End“, das für manche die Erlösung bereit hält, für andere den Untergang. Mehr Drama war jedenfalls nicht möglich.

Im Jubiläumsjahr zum 50. Bestehen des Albums liegt The Doors nun in der 50th Anniversary Deluxe Edition vor. Auf den drei CDs verteilt sind der Original-Stereo-Mix, der seit zehn Jahren zum ersten Mal wieder auf CD erhältlich ist und nach fast 30 Jahren neu remastered wurde, der remasterte Original-Mono-Mix, der zum ersten Mal überhaupt auf CD vorliegt sowie ein Live-Mitschnitt vom März 1967 aus dem Club The Matrix in San Francisco, der aus neu entdeckten Originalbändern stammt. Die Langspielplatte im Original-Mono-Mix liegt der Edition ebenfalls bei, die von einem LP-großen Booklet mit Liner-Notes von David Fricke und einer Auswahl rarer und bisher unveröffentlichter Bandfotos vervollständigt wird. Doors-Herz, was willst du mehr?

„The Doors“ – 50th Anniversary Deluxe Edition von The Doors ist am 31.03.2017 bei Rhino / Elektra / Warner Music erschienen.  

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