Statt einer müden Nostalgieschau zum 40. Geburtstag spielen The Cult ein imposant mächtiges und magisches Konzert
Text von Sebastian Meißner, Fotos von Sarah Ismail
Es gibt solche Abende, da passt einfach alles. Da verschwören sich Band und Publikum. Da katapultiert sich eine ganze Halle weit über den vorgegebenen Rahmen hinaus in eine Sphäre, die man magisch nennen kann. Oder sonstwie. Von solchen Abenden spricht man auch Jahre später noch ohne die wirklich passenden Worte dafür zu finden und schätzt sich einfach nur glücklich, dabei gewesen zu sein.
Die angiffslustigen The Cult
Ein solcher Abend war das gestern. Anlass für das Konzert am 08.08.204 in der Großen Freiheit 36 ist das 40-jährige Bandbestehen von The Cult. Die passend „8424“ getaufte Tour war als karriereübergreifende Werkschau angekündigt. Und die meisten hatten wohl mehr oder weniger einen lauen Nostalgieabend erwartet. Aber Astbury, Duffy & Co. hatten andere Pläne. Vor Konzertbeginn ließen sie die Bühne (und damit die gesamte ausverkaufte Halle) mit Palo Santo einräuchern. Die Atmosphäre verändert sich. Dann Licht aus. Und die Band macht schon im Opener-Double „In The Cloud“ und „Rise“ klar, wie angriffsfreudig sie ist. Es folgte mit „Wild Flower“ die erste Nummer vom Electric-Album und spätestens ab da entsteht diese Verbindung zwischen Hamburg und einem sichtlich gelösten Ian Astbury, der eigentlich ja eben nicht für Publikumsinteraktionen und Volksnähe bekannt ist. Gestern in Hamburg aber applaudiert er den frenetisch mitsingenden Fans und spricht von Hamburg als eine der Wiegen des modernen Rock’n’Roll. Er, dessen rechter Arm zwar bandagiert ist, dennoch unermüdlich Tambourine oder Rasseln schüttelt, ist ganz Schamane und Betörer. Ein unfassbarer Frontmann, der eigen und mysteriös ist und wie eine alte Seele den Raum einnimmt. sagt vor „Ressurection Baby“: „We try to geht inside of you“.
Der mysteriöse Ian Astbury
Und genau das passiert. Duffy Gitarrenparts flimmern und leuchten, werden sogartig und die Songs wachsen über sich hinaus. Besonders rauschhaft ist das betörende „Mirror“, das akustisch vorgetragene „Edie“ sowie der Block mit dem hymnischen „Sweet Soul Sister“, dem düsteren „Lucifer“ und den Hits „Fire Woman“ und „Rain“. Zum Erlebnis trägt auch der brillante Sound bei. Alles ist heavy, glasklar und hat Wärme. Auch lange nicht erlebt. Mit „Brother Wold, Sister Moon“ und natürlich „She Sells Sanctuary“ als Zugabe beenden The Cult ein Konzert, das noch lange nachhallen wird. Intensiver geht nicht.
Das beste Konzert seit 20 Jahren. Danke!!
Selten so ein langweiliges Konzert gesehen, kann mir nicht vorstellen, dass der Autor wirklich vor Ort war. Dann spart euch lieber den Artikel. Ganz peinlich!
Du Pfeife hast wohl zuviel gekifftt
Habe gehört es soll sehr gut gewesen sein. Konnte leider nicht hingehen.
waren wir auf dem selben Konzert?? Der Sound war grottig schlecht abgestimmt und klang wie eine Übungssession. Auch wenn die Band bemüht und routiniert geliefert hat, war das eines der schlechteren Konzerte die ich von The Cult gesehen habe. Ich bin Jahrgang ’68 und höre die Band von Beginn an. Gruß Mac, Hamburg