The Corrs: Jupiter Calling – Album Review

 

Liebreizender Folk-Pop mit mehr Tiefgang

Zwischen 1995 und 2005 waren The Corrs für die Berieselung unzähliger Kaufhäuser zuständig. Die Musik der irischen Geschwister-Band war possierlich und lieblich, konnte keiner Fliege etwas zu Leide tun und fand den Weg in die Herzen zahlreicher Fans. Nach zehn Jahren Pause meldete sich das irische Quartett vor zwei Jahren mit dem zu vernachlässigenden Comeback-Album White Light zurück. Nun lassen Sängerin Andrea, Schlagzeugerin Caroline, Violinistin Sharon und Gitarrist und Keyboarder Jim Corr mit Jupiter Calling die siebte Studioplatte der Bandkarriere folgen.

Sounds & Books_The Corrs_Jupiter Calling_CoverProduziert hat das Album Tausendsassa T-Bone Burnett, bei dem scheinbar prinzipiell nichts schiefgehen kann. Und so verhilft der Starproduzent auch The Corrs zu einem musikalischen Höhepunkt ihrer Karriere. Die 13 neuen Songs auf Jupiter Calling sind die wohl intimsten und mithin schönsten von den Geschwistern geschriebenen. Unterstützt von Bassist Robbie Malone und Gitarrist Anthony Drennan, bleibt die Instrumentierung zurückhaltend,  die Arrangements dezent. An seichte Berieselung in Shopping-Centern sollten beim Hören von Jupiter Calling nicht mehr viele denken.

Lieber zieht man sich mit der Musik in die heimischen vier Wände zurück und genießt den puristischen Folk-Pop von „Son Of Solomon“, den irischen Schunkler „Chasing Shadows“, die hittauglichen „Bulletproof Love“, „SOS“ und „Hit My Ground Running“, das innig-melancholische „Road To Eden“, die Piano-Streicher-Ballade „No Go Baby“ oder den mystisch-gespenstischen Closer „The Sun And The Moon“. Die von Liebe und Freundschaft kündigenden Texte erhalten einen würdigen musikalischen Rahmen, der nicht zuletzt Burnetts Empathie zu verdanken ist. The Corrs machen noch immer liebreizenden Folk-Pop, aber jetzt mit mehr Tiefgang.

„Jupiter Calling“ von The Corrs ist am 10.11.2017 bei Warner Music erschienen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben