The Catenary Wires: Til The Morning

The Catenary Wires Credit Alison Wonderland

Feingeistiger Chamber-Pop von The Catenary Wires

The Catenary Wires, das sind Amelia Fletcher und Rob Pursey. Beide prägten den britischen Indie-Pop-Rock als Mitglieder von Bands wie Talulah Gosh, Heavenly, Marine Research und Tender Trap schon seit Mitte der Achtziger Jahre entscheidend. Unter dem Bandmoniker The Catenary Wires verschrieb sich das Duo im weitesten Sinne dem Indie-Folk und nahm 2015 das Debütalbum „Red Red Skies“ auf. Vier Jahre später setzen die beiden nun ihren Weg mit „Til The Morning“ fort. Das Album entstand 2018 in der Sunday School in einer sehr abgelegenen Ecke der Grafschaft Kent und bei den Aufnahmen halfen dem Duo noch Produzent Andy Lewis (Cello, Mellotron, Perkussion), Faye Hallam (Hammond-Orgel, Backing Vocals), Matthew King (Piano) sowie Nick und Claire Sermon (Bläser).

Filigraner Indie-Folk

The Catenary Wires Til The Morning Cover Tapete Records

Auf „Til The Morning“ paart sich verwunschener Indie-Folk  sich kongenial mit dem Leisetreter-Pop von Belle & Sebastian. Duette, die an Lee Hazelwood und Nancy Sinatra denken lassen, ohne krampfhaft einen Vintage-Sound zu suchen. Ganz im Gegenteil. So klingt feinfühliger, filigraner und feingeistiger Chamber-Pop. Geprägt von Purseys sonorem Bariton und Fletchers wehmütigem Sopran verzaubern die sparsam instrumentierten zwölf neuen Songs des neuen The Catenary Wires-Albums von der ersten Sekunde an. Die gehört dem Opener „Dream Town“. Eine traurige Gitarre, Fletcher und Pursey im Duett- und Harmoniegesangsmodus, verhallte Backing Vocals, alles sehr getragen und bedächtig im Rhythmus, bevor der Kunstsong zum Ende hin in einen sanften Indie-Pop überführt wird.

Die Ästhetik von The Catenary Wires

Dieser unterliegt stets einer melancholisch-schwermütigen Atmosphäre wie im Dream-Pop-nahen „Hollywood“ oder dem immer zum Sprung bereiten „Sixteen Again“. Auf dem Album wimmelt es nur so vor Highlights. Das getragene von wehmütigen Bläsern eingefangene „Dark Brown Eyes“ gehört zu eben diesen. Das düstere „Love On The Screen“ nicht minder, das sich teilweise im Walzertakt wiegende „Half-Written“ nicht zu vergessen, das aufgeweckte „Tie Me To The Rails“ sowieso und das zwischen Euphorie und Verzweiflung changierende „I’ll Light Your Way Back“ erst recht. Auf „Til The Morning“ sind die schönsten, mitunter von bedrückenden Texten bevölkerte, klug und stilvoll arrangierte Melodien zu finden. Wohlklingende Musik für die Ästheten unter uns.

„Til The Morning“ von The Catenary Wires ist am 14.06.2019 bei Tapete Records erschienen (Beitragsbild von Alison Wonderland).

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