The Burning Hell: Ghost Palace

The Burning Hell Pressefoto Ghost Palace

Bei The Burning Hell gibt’s clevere Texte über das, was nach uns bleibt. Aber ohne Weltuntergangs-Gejammer! Stattdessen gibt’s einen wilden Ritt zwischen Tropenfeeling und intergalaktischer Midlife-Crisis. Garniert mit einer Prise Ironie und einem Gute-Laune-Vibe, der mehr nach Cocktailbar als nach Jenseits klingt.

von Mia Lada-Klein

Mit „Ghost Palace“ liefern The Burning Hell eine Sammlung von Songs über den Tod. Klingt düster? Ist es aber nicht – denn hier wird der Tod mit einem breiten Grinsen besungen. Ja, wirklich, das geht! Statt Weltuntergangs-Pathos gibt’s clevere Texte über das, was nach uns bleibt – von Popkultur und Science-Fiction bis hin zu Enten und Dekorationskatastrophen. Mathias Kom jongliert mit Pathos und Bathos, als wäre es ein intellektuelles Trinkspiel, und das Ergebnis ist ein Album voller skurriler, aber erstaunlich ehrlicher Momente. Es geht nicht ums große Finale, sondern um das, was sich in den Trümmern unseres Lebens noch so alles findet. Überraschungen inklusive! Musikalisch? Ein kunterbunter Ritt, der genauso unberechenbar ist wie die Geschichten, die er erzählt.

The Burning Hell und ihr musikalisches Universum

Der Kern der Band, bestehend aus Mathias Kom und Ariel Sharratt, wird durch ein zusätzliches Ensemble ergänzt: Maria Peddle steuert Geige und Gesang bei, Steven Lambke übernimmt die Leadgitarre, während Carlie Howell (Kontrabass), Amy Nicoll (Oboe) und José Contreras (Orgel) dem Sound weitere Facetten hinzufügen. Das Album legt direkt mit „Celebrities In Cemeteries“ los – einer Hymne auf Ruhm und Vergänglichkeit, die so locker-flockig daherkommt, dass man fast vergisst, worum es geht. Eingängige Synthies, ein Hauch von Ironie und ein Gute-Laune-Vibe, der eher nach Cocktailbar als nach Grabstein klingt.

Irgendwo zwischen Tropengefühl und intergalaktischer Einsamkeit

The Burning Hell Ghost Palace Albumcover

Dann kommt „My Home Planet“, die absurde, aber erschreckend realistische Story zweier Erdlinge, die auf unserem Planeten Asyl beantragen, weil sie ihre Heimat ordentlich gegen die Wand gefahren haben. Ska-Vibes, ein verspieltes Hin und Her zwischen weiblichem und männlichem Gesang und eine Trompetenpassage, die klingt, als hätte sie selbst einen intergalaktischen Reisepass – einer der quirligsten Tracks des Albums. „Brazil Nuts And Blue Curacao“ klingt so tropisch, wie der Titel vermuten lässt. Entgegen der Erwartungen bleibt der Song jedoch entspannt und sanft, fast wie die vertonte Brise an einem sommerlichen Strandtag. 

The Burning Hell und ihr Genre-Mix

„Bottle Of Chianti, Cheese And Charcuterie Board“ wirft einen kritischen Blick auf die Art, wie wir unser Leben auf kleine Symbole von Luxus reduzieren, die letztendlich keine Bedeutung haben. Synthesizer und Bass sorgen für einen besonderen Groove. „Summer Olympics“ hingegen setzt auf hymnischen Rock und beschäftigt sich mit den seltsamen, hyperspezifischen Momenten, die sich ins Gedächtnis brennen.

Ein Höhepunkt ist „Duck vs. Decorated Shed“, ein Country-Song, der in das ohnehin schon vielseitige Klanguniversum des Albums eine weitere Nuance bringt. Trotz der stilistischen Vielfalt bleibt das Album jedoch erstaunlich einheitlich, da The Burning Hell stets mit einem Augenzwinkern agieren. „Birds Of Australia“ bringt dann noch eine ruhigere, nachdenkliche Note ins Spiel, bevor der Titeltrack „Ghost Palace“ das Album mit einem melancholisch-schönen Abschluss krönt. Der Song fragt, wohin wir gehen, wenn die Erde nicht mehr unser Zuhause ist, und ob Himmel und Weltraum letztlich dasselbe sind. Akustische Gitarre, die an eine Ukulele erinnert, und ein gemeinsamer Chorgesang runden das Album tatsächlich harmonisch passend ab.

Ein Album voller Witz, Tiefe und Leichtigkeit

Mit „Ghost Palace“ gelingt The Burning Hell ein Album, das trotz seines thematischen Schwerpunkts eine erstaunliche Leichtigkeit bewahrt. Die Band spielt virtuos mit verschiedensten Stilen und erzählt dabei Geschichten, die gleichermaßen absurd und tiefsinnig sind. Es ist kein revolutionäres Werk, aber eine Platte, die Spaß macht, hier und da auch mal nachdenklich stimmt und sich perfekt für einen unbeschwerten Strandtag oder als musikalischer Stimmungsaufheller eignet. Ein Album, das zeigt, dass man selbst im Angesicht der Vergänglichkeit noch ein Lächeln auf den Lippen haben kann.

„Ghost Palace“ liefern The Burning Hell erscheint am 7. März 2025 via BB*Island. (Beitragsbild: Pressefoto)

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