„Very Human Features“ von The Bug Club ist ein quirliges Indie-Pop-Potpourri zwischen Ironie und Chaos – liebenswert, aber mit der Tendenz zur Überzuckerung.
von Mia Lada-Klein
Mit „Very Human Features“ melden sich The Bug Club zurück und liefern eine Platte ab, die sich einen Dreck um Konventionen schert. Garage-Rock trifft Lo-Fi-Indie, Punk-Pop küsst Anti-Folk – alles wie gewohnt charmant unperfekt und auf ihre ganz eigene Art tanzbar. Doch bei aller versprühten Euphorie stellt sich auch die Frage: Ist zu viel gute Laune vielleicht auch einfach ein bisschen anstrengend?
Zack, bumm – los geht’s mit The Bug Club
Schon der Opener „Full Grown Man“ zeigt, wohin die Reise geht: treibender Indie-Rock, der für einen kurzen Moment an
The Strokes erinnert. Es ist ein bodenständiger Einstieg – und Spoiler: „Full Grown Man“ ist vielleicht sogar der beste Song des Albums. Danach wird’s bunter, verspielter, schräger.
„Twirling In The Middle“ nimmt das Zepter und wirbelt einen direkt in eine Mischung aus kindlichem Spaß und Indie-Übermut. Weniger Melancholie, mehr Flummi-Energie. „Jealous Boy“ mischt beide Welten: catchy, rhythmisch, etwas nostalgisch – wie ein Spaziergang durch eine verrauschte 60s-Plattensammlung mit Farbspritzern aus den 2000ern.
The Bug Club mit Nebel, Noise und Nonsens
Was The Bug Club seit jeher auszeichnet: ihre Texte. Dadaistisch, selbstironisch bis ins Mark. „Beep Boop Computers“ oder „When The Little Choo Choo Train Toots His Little Horn“ klingen wie Titel aus einem Kinderbuch unter Drogeneinfluss – und das ist (fast) ein Kompliment. …