Die alternative Best of der Blue Aeroplanes ist eine hochklassige Hommage an vier Dekaden musikalischer Eigenwilligkeit
von Sebastian Meißner
Es gibt Bands, die sich in den Dienst eines Genres stellen – und solche, die sich ihr eigenes schaffen. The Blue Aeroplanes gehören zweifellos zur zweiten Kategorie. Mit „Outsider Art: The Other Best Of The Blue Aeroplanes 1985–2025“ legen die britischen Art-Rock-Veteranen eine neue Compilation vor, die ihre Karriere noch einmal aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet. Wo die Anfang des Jahres erschienene Sammlung „Magical Realism“ die bekannten Wegmarken absteckte, wendet sich „Outsider Art“ dem Ungewöhnlichen, dem Übersehenen und dem Geheimnisvollen zu: B-Seiten, Live-Favoriten, rare Radioaufnahmen und eine Handvoll bisher unveröffentlichter Stücke. Zusammengehalten wird das Ganze – wie immer bei dieser Band – von der eigenwilligen Stimme und dem poetischen Sprechgesang von Gerard Langley, dem beständigen
Mittelpunkt einer sonst ständig im Wandel begriffenen Besetzung.
Zwischen Gitarren und Gedichten
Ein Herzstück der Compilation ist das 1991 erstmals veröffentlichte „Nothing“, ein Song, der den typischen Aeroplanes-Spagat zwischen Intellekt und Intuition perfekt einfängt. Über einem treibenden, fast tänzelnden Gitarrenriff entfaltet Langley eine lakonische Meditation über Bedeutungslosigkeit und Sehnsucht – nie pathetisch, immer mit feinem Understatement. Ähnlich stark wirkt „Your Ages“ aus dem Jahr 1999, das in seiner Mischung aus M…
