Thala: Avalanche – Albumreview

Thala credit Celeste Call

Die Dinge nehmen, wie sie kommen: Auf ihrem neuen Album verpackt Thala ihren Blick nach vorn in selbstbewusste Alternative-Pop-Songs, die keine Scheu vor großen Ohrwurm-Melodien kennen.

von Carsten Wohlfeld

Mitten in der Pandemie tauchte Thala praktisch aus dem Nichts auf und hatte trotzdem keine Mühe, sofort mit ihren Konzerten und ihrem famosen 2021er-Debütalbum „Adolescence“ zu begeistern, auf dem sie mit juvenil anmutender Lässigkeit, aber doch auch beeindruckend konsequent mit Versatzstücken aller erdenklichen Facetten des Indie-Pop-Universums jonglierte und daraus bittersüße Hits formte, die oft seltsam vertraut, aber nie übertrieben nostalgisch klangen.

Das schwierige zweite Album

Thala Avalanche Albumcover Fire Records

Der verdiente Erfolg gab Thala im Anschluss die

Chance, ein bisschen den Traum zu leben. Erst folgte ein Umzug von Berlin nach London, und gar nicht viel später begannen Fotos aus Los Angeles in ihren Social-Media-Kanälen aufzutauchen. Die Musik, so schien es, geriet dabei fast ein wenig in den Hintergrund. Tatsächlich ließ ein weiteres Album erst einmal auf sich warten. Am Ende veröffentlichte Thala statt einer LP 2023 zwei EPs, die eine Künstlerin auf der Suche zeigten, die noch nicht so recht an ihren neuen Zielen angekommen war. Dass die erste dieser EPs „In Theory Depression“ hieß, mag man vielleicht als Erklärung deuten.

Inzwischen scheint Thala allerdings aus dem Kampf mit ihren Dämonen als Siegerin hervorgegangen zu sein, denn mit ihrem nun erscheinenden neuen Album findet sie künstlerisch zurück in die Spur. Auf „Avalanche“ rücken die Indierock-Elemente der Vorgängerwerke ein Stück weit in die zweite Reihe, dafür betont Thala nun ihr Faible für eine emotionsgeladene alternative Popmusik und scheint sich so bisweilen an die Fersen d…

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