Ten Fé: Future Perfect, Present Tense

Ten Fé by Abi Raymaker

Neue einschmeichelnde Melodien von Ten Fé

Zwei Jahre nach ihrem Debüt „Hit The Light“ ist die Londoner Band Ten Fé zurück. Die Formation um die Songwriter Ben Moorhouse und Leo Duncan veröffentlicht erneut beim Label Some Kinda Love ihr zweites Album „Future Perfect, Present Tense“ und hat dafür elf neue, fluffige Indie-Pop-Tracks aufgenommen, die an die Wehmut der Kollegen von My Sad Captains erinnern. Ten Fé (spanisch für „hab‘ Vertrauen“) sind Leisetreter ihrer Zunft, ihre Songs von zarter Bedächtigkeit, melodiebetont, ein wenig verhuscht und träge.

Die Melancholie von Ten Fé

Ten Fé Future Perfect, Present Tense Cover Some Kinda Love Records

Mit dem vergleichsweise munteren „Won’t Happen“ beginnt „Future Perfect, Present Tense“, und das klingt dann doch wie eine tanzbare Version der australischen Melancholiker von The Church. Melancholie ist ein gutes Stichwort für Ten Fé, denn in Schwermut baden die Songs der Briten nur zu gern. Eine Schwermut indes, die nicht schmerzt, in die man sich am liebsten einkuscheln möchte, dafür sorgen allein schon die vielen einschmeichelnden Keyboardflächen. Ein Song wie das strahlende, sehr herzliche, bei Sounds & Books als Song des Tages vorgestellte „Coasting“ wäre auf der letzten Arcade Fire-Platte ein Highlight gewesen. Vielleicht fast schon zu viel an perfektem, catchy Harmonie-Pop. Obwohl, davon kann man eigentlich nie genug bekommen.

Eine Pianoballade sowie die Überraschung am Ende

Interessanter dagegen das nachfolgende „Echo Park“, das mit seinem lässigen Groove in Richtung des Soft-Rock von Steely Dan schielt. In „Caught In The Inside“ bleiben Ten Fé die kleinen Brüder im Geiste von The War On Drugs, aber immer noch alles sehr, sehr schön und mit Bläsern veredelt. Die Pianoballade „To Lie Here Is Enough“ ragt mit seiner Stille heraus, reicht zwar nicht für die Nick Cave-Tiefe, aber von ähnlich vornehm wie einst die Lieder von Rosenfels (nicht mit Rosenstolz verwechseln). „Here Again“ besitzt wieder diese unbeschwerte Gitarren-Indie-Pop-Leichtigkeit, das tranceartige Future-Dream-Pop-Albumende mit „Superrich“ überrascht dann aber doch.

„Future Perfect, Present Tense“ von Ten Fé erscheint am 08.03.2019 bei  Some Kinda Love / PIAS (Beitragsbild von Abi Raymaker).

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