Bekannt und doch ganz anders: Das britische Duo Tears For Fears meldet sich mit gewohnt großem Songwriting zurück
„Everybody Loves A Happy Ending“ hieß das bisher letzte Album von Tears For Fears. Das war 2004. Und hätte nicht nur wegen seines Titels ein passender Abschluss des Duos sein können. Doch Roland Orzabal und Curt Smith haben noch nicht fertig. Auf „The Tipping Point“, ihrem gerade einmal siebten Album seit Bandgründung 1983 holen die beiden noch einmal zu einem Rundumschlag aus. Die Vorabsingle „No Small Thing“ eröffnet das Album mit getragener 60s Folk-Gitarre und den großen Worten: „Cause freedom Is no small thing / We punish the child / For flying too high / For rushing like the wind.“
Neue Sounds und alte Stärken
Mit dem bombastischen Titelsong, der melancholischen Pianonummer „Long, Long, Long Time“ und dem tanzbaren „Break The Man“ folgt ein Block, in dem Tears For Fears neue Sounds mit den alten Stärken mischt: dem typischen Harmoniegesang, den ungewohnten Harmonien, den XXL-Melodien und einer weltmusikalischen Opulenz. Noch stärker sind das elegische „Please BeHhappy“ und die übergroßen „Master Plan“ und „End Of The Night“, die geradezu nach Stadionkonzerten schreien. Erwähnung verdient auch das abschließende „Stay“, bei dem schnarrende Nylonsaiten auf elektronische Percussion treffen. So entsteht eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen Früher und Heute, zwischen Analog und Digital, zwischen Nostalgie und Aufbruch wurzelt.
Tears For Fears klingen neu und doch typisch
„The Tipping Point“ steckt voller überraschender Details, ist ein Wimmelbild von Album. Großes Songwriting zweier kluger Köpfe, die längst ihre eigene Nische gefunden haben. Tears For Fears klingen darin neu und doch typisch. Die fantastische Produktion tut ihr Übriges. Und so ist „The Tipping Point“ ein gelungenes Comeback einer Band, die eigentlich nie weg war. Nur eben etwas Zeit brauchte. Bis zum nächsten Mal dann aber bitte nicht wieder 18 Jahre warten…
„The Tipping Point“ von Tears For Fears erscheint am 25.02.2022 bei Concord / Universal . (Beitragsbild: Pressefoto)
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„Ein Wimmelbild von Album“ Also ich finde das echt übel geschrieben.