Kritiken zu „Verborgenes Hamburg“ von Rike Wolf, „Thomas der Schwindler“ von Jean Cocteau und „Inniger Schiffbruch“ von Frank Witzel
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John Steinbeck: Der Winter unseres Missvergnügens
Der wiederentdeckte, neuübersetzte und ganz ausgezeichnete letzte Roman von John Steinbeck Mit seinen beiden epischen Romanen „Früchte des Zorns“ und „Jenseits von Eden“ hat John Steinbeck zwei der populärsten und besten Werke der Literaturgeschichte verfasst. Auch „Tortilla Flat“, „Von Mäusen und Menschen“ und „Die Straße der Ölsardinen“ zeugen noch immer von der Klasse seiner Prosawerke. Der Pulitzer-Preis 1940 für „Früchte des Zorns“ sowie der Literaturnobelpreis 1962 waren der Lohn für die guten literarischen Taten des…
LesenMary Shelley: Frankenstein oder Der moderne Prometheus
Der zeitlose Geniestreich der Mary Shelley Gemeinsam mit ihrem Mann Percy reiste Mary Shelley im Sommer 1816 in die Schweiz und fand sich in der Nachbarschaft von Lord Byron am Genfer See wieder. Der Sommer sei „unfreundlich“ gewesen und aufgrund „des unablässigen Regens mussten wir oft tagelang zu Hause bleiben“, schreibt Mary Shelley in der Einleitung der Neuauflage ihres Romans „Frankenstein“ von 1831, die im Anhang der Manesse-Neuausgabe zu finden ist. Die Shelleys, Lord Byron…
LesenSinclair Lewis: Babbitt – Roman
Neuübersetzter, superber amerikanischer Roman-Klassiker, der bis heute wirkt Im Oktober 2017 erschienen die ersten Bände in der neu designten Manesse Bibliothek der Weltliteratur. Der dezente, klassische Stil der Covergestaltung ist einer bunten, fast schon von der Pop-Art inspirierten Optik gewichen. Ein sinnlich-haptisches Fest bleiben die Bücher der Manesse-Reihe indes auch im neuen Outfit. Zu den ersten Neu-Übersetzungen der modernisierten Manesse-Bände gehört der Roman Babbitt von Sinclair Lewis. Als Babbitt 1922 in den USA erschien, war…
LesenJane Austen: Vernunft und Gefühl – Roman
Ein berauschendes Lesefest Es will mir scheinen, Jane Austen hatte es faustdick hinter den Ohren. Selbstverständlich ist die 1775 geborene und vor 200 Jahren am 18.07.1817 verstorbene Schriftstellerin eine Meisterin in der Beschreibung weiblicher Gemütszustände, wie die von Andrea Ott neu übersetzte, bei Manesse erschienene Fassung von Vernunft und Gefühl zeigt. Doch wesentlich markanter und schwerwiegender ist Austens ausgeprägtes Faible für Ironie sowie ihre brillanten Charakterstudien, die den 1811 erstmals veröffentlichten Roman auch heute…
LesenWalt Whitman: Jack Engles Leben und Abenteuer – Roman
Ein feines Bravourstück amerikanischer Literatur „Wieder mal Onkel Walt“. Dieser, von Schauspieler Robin Williams gesprochene Satz aus dem Film Der Club der toten Dichter meinte selbstverständlich den berühmten amerikanischen Dichter Walt Whitman. Mit seinem Gedichtepos Grashalme (in neueren Übersetzungen auch Grasblätter) schenkte Whitman den Vereinigten Staaten von Amerika im 19. Jahrhundert eine lyrische Identität und beeinflusste zahlreiche nachkommende Kollegen nicht nur jenseits des großen Teichs. Das Prosawerk Whitmans ist weniger bekannt und auch von…
LesenHenry James: Die Europäer – Roman
Ein heiter-ironischer Sittenroman über die kulturellen Unterschiede Europas und Amerikas im 19. Jahrhundert von Gérard Otremba Die Gegenüberstellung der alten Welt Europa und neuen Welt Amerika zieht sich wie ein roter Leitfaden durch diverse Werke des amerikanischen Schriftstellers Henry James. So steht eben dieser Vergleich auch im Mittelpunkt des 1878 veröffentlichten Romans Die Europäer. In dem in den 40er-Jahren des 19. Jahrhunderts angesiedelten, überaus kurzweiligen Gesellschaftsromans schildert Henry James den Besuch der Baronin Eugenia Münster,…
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