Stella Donnelly: Flood – Albumreview

Stella Donnelly by Emma Daisy

Wunderprächtigen Songwriter-Indie-Pop hat Stella Donnelly für ihr zweites Album „Flood“ komponiert

Es verwundert nicht, dass Stella Donnelly auf ihrer Deutschland-Tour im November in München als Support von Julia Jacklin auftritt. Bereits in meiner Review über das 2019 veröffentlichte Debütalbum „Beware Of The Dogs“ ordnete ich Donnelly neben Jacklin als eine der wichtigsten Vertreterinnen des australischen Songwriter-Indie-Pop ein. Insofern erwartet die Besucher am 25.11. im Strom eine fast logische Zusammenführung zweier superber Musikerinnen. Die Fans in anderen deutschen Großstädten können sich auf getrennte Konzerte Donnellys und Jacklins freuen.

Die introspektive Stella Donnelly

Stella Donnelly Flood Cover Secretly Canadian

Freuen kann man sich auch über das zweite Album von Stella Donnelly. Auf „Flood“ befinden sich insgesamt elf Songs, die die 30-Jährige aus über 40 neuen herausgesucht hat. Es sind introspektive Songs aus Übergangsphasen, die Donnelly u.a. in die australischen Regenwälder von Bellingen führten, wo sie ihre Liebe zu Vogelbeobachtungen entdeckte. Sie schenkte also der Natur mehr Aufmerksamkeit, und dort konnte sie „das Gefühl verlieren, dass irgendjemand auf mich reagiert. Ich vergaß, wer ich als Musikerin war und es war eine überwältigende Erfahrung, einfach nur zu sein, mein kleines Ich zu sein.“ Für die Auslotung ihrer Persönlichkeit fand sich Stella Donnelly beim Komponieren der neuen Stücke im Gegensatz zum Debüt statt an der E-Gitarre häufiger am Piano wieder. So wie im bewegenden, Gewalt in Beziehungen thematisierenden, neben Klavier nur mit dezenten Bass- und Gitarrenklängen ausgestatteten „Underwater“.

In der Liga von Weyes Blood

Obwohl das Album mit dem recht flotten „Lungs“ beginnt, und auch im nachfolgenden „How Was You Day?“ eine Indie-Pop-Schmissigkeit vorherrscht, steht der der eher balladeske Songwriter-Pop im Mittelpunt des Albums. Ein sanftes Flügelhorn veredelt so anmutige und melancholische Lieder wie „Restricted Account“, „Medals“ (wo auch ein Saxophon für eine verträumte Aura sorgt) und „Morning Silence“. Donnellys neue Songs steigen in die Liga von Weyes Blood auf. Mit dem abschließenden „Cold“ schafft Donnelly wieder einen Turnaround ins euphorische Terrain des Albumanfangs, ein sehnsüchtig-wehmütiger Charakter umgibt indes auch diesen Song. Einer von sehr vielen wunderprächtigen Songs dieses großartigen Albums.

„Flood“ von Stella Donnelly“ erscheint am 09.09.2022 bei Secretly Canadian / Cargo Records. (Beitragsbild von Emmy Daisy)   

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