Stake: Love, Death And Decay

Stake Love Death And Decay Cover Hassle Records

Unvorhersehbar und dramatisch zeigt sich die belgische Post-Rock-Hardcore-Band Stake auf ihrem neuen Album „Love, Death And Decay“

Sechstes Album der einst als Steak Number Eight angetretenen Formation aus Belgien, die heftigeren Rock irgendwo zwischen Sludge, Hardcore, Alternative-Rock und Post-Rock fabriziert. Nicht immer komplett überzeugend, aber durchaus eigenständig.

Das macht das Quartett trotz teilweise vorhandener, soundtechnischer Ähnlichkeiten mit berühmteren Schwergewichten der Zunft immer etwas schwerer vorhersehbar, was erstmal eine positives Alleinstellungsmerkmal darstellt. Allerdings verschonte dies die Hörenden in der Vergangenheit nicht immer mit Stücken, die wenig originell bis komplett egal klangen.

„Love, Death And Decay“ startet mit zwei Stücken, auf die das in keinster Weise zutrifft. Der Titelsong changiert zwischen Black Metal-Gekeife und entspanntem Bar-Modus, der folgende „Deliverance Dance“ führt diese Dynamik fort und addiert noch etwas Melodramatik, Siebziger-Gitarren sowie einen dezenten Folk-Touch zum Schluss. Zuviel? Kein Stück. Dramatische, stimmige zwölfeinhalb Minuten sind das zu Beginn der Scheibe, die den Obolus schon lohnen.

Essentielle Themen

Stake Love Death And Decay Cover Hassle Records

Liebe. Tod. Verfall. Um nichts weniger als die essentiellen Dinge unserer Existenz geht es also. Alles wird dabei von verschiedenen Seiten beleuchtet, nichts ist eindeutig positiv oder negativ. Befragt vor was davon er sich am meisten fürchte, antwortet Stake- Mastermind, Sänger & Gitarrist Brent Vanneste im aktuellen Ox: „Für mich auf jeden Fall Liebe, die ist wunderschön, aber auch oft angsteinflößend.“

Die Songs gehen alle ineinander über, hängen thematisch zusammen und inkludieren ambivalente Sounds wie Stimmungen, die dieser Sichtweise angemessen sind; für Genrespießer dadurch jedoch schwer zu ertragen sein mögen. Parts die nach exzessiver, schwerer Bewegung im Pit schreien finden sich nur wenige Sekunden entfernt von proggiger Soundtüftelei („Queen In The Dirt“) oder, weit hektischer, in „Deadlock Eyes“. Das wirkt nie avantgardistisch lärmig wie z.B. bei den, häufiger als Referenz angeführten The Dillinger Escape Plan oder den schwerst-intensiven Landsleuten von Amenra, macht das ganze deswegen allerdings weit zugänglicher. Eine schwelgerische Nummer wie das abschließende „Dream City“ könnte man von denen sowieso niemals erwarten.

Schönklang mal Abriss gleich Stake

Reine Lärm- wie Schmerz Goutiererende  werden „Love, Death And Decay“ also höchstens partiell etwas abgewinnen können, wer seine Musik jedoch mit maximaler Dynamik schätzt und Schönklang neben dem Abriss, könnte diesen Release nach ein paar Durchläufen sogar lieben. Was live von dem Schönklang übrig bleibt, wird die Tour nächste Woche als Gast von Cave In zeigen.

„Love, Death And Decay“ von Stake erscheint am 14.10.2022 bei Hassle Records. (Beitragsbild: Albumcover)

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