Squirrel Flower: Planet (i) – Albumreview

Squirrel Flower credit Tonje Thilesen

Betörender Lo-Fi-Indie-Rock der amerikanischen Songwriterin Squirrel Flower

Bereits das im Januar 2020 veröffentlichte, offizielle und von uns an dieser Stelle rezensierte Debüt „I Was Born Swimming“ zeugte vom großen Talent der amerikanischen Musikerin Ella Williams, aka Squirrel Flower. Nun eineinhalb Jahre später liegt der Nachfolger „Plant (i)“ vor, auf dem die in Boston aufgewachsene Sängerin und Multi-Instrumentalistin ihr Songwriting auf die nächste Stufe stellt. Für die Aufnahmen des Albums flog Ella Williams in die britische Stadt Bristol, um die zwölf neuen, zumeist vor der Pandemie entstandenen Songs mit Hilfe von Produzent Ali Chant (PJ Harvey, Perfume Genius) fertigzustellen.

Wie ein beschwörender Neubeginn

Squirrel Flower Planet (i) Cover Full Time Hobby

Fast alle Instrumente spielten die beiden selbst ein, Unterstützung fanden sie in Schlagzeuger Matt Brown und auch Adrian Utley von Portishead sowie einige Gastmusiker und Verwandte halfen aus und sangen die Backing Vocals. Der DIY-Lo-Fi- und Indie-Rock von Squirrel Flower erklingt nun noch selbstbewusster, die Melodien noch betörender, die Arrangements noch zwingender, die Rhythmuswechsel noch überraschender. Ihren neuen musikalischen Planeten hat Ella Williams gut durchdacht und bestens eingerichtet. Der Auftakt gerät mit „I’ll Go Running“ im Tempo zunächst verschleppt, durchaus düster, später aber fast aufbrausend und für Squirrel Flower wie ein ständig beschwörender Neubeginn („I’ll be newer than before / I’ll be something that you never seen“).

Squirrel Flower auf den Spuren von Julia Jacklin, Aldous Harding und Courtney Barnett

Das anschließende „Hurt A Fly“ besitzt natürlich Indie-Hit-Potential und alle, die von Julia Jacklin, Aldous Harding und Courtney Barnett begeistert sind, werden nicht nur die ersten beiden Songs von „Planet (i)“ goutieren können, sondern die nachfolgenden Songs ebenfalls. Das liebreizenden „Deluge In The South“ beispielsweise. Oder das kurze, zwischen Miniatur-Folk und Brachial-Rock changierenden „Big Beast“. Oder das hymnische „Roadkill“ sowie den Wall-Of-Sound von „Night“. Und den Indie-Folk des die Einsamkeit evozierenden Closers „Starshine“ nicht zu vergessen. Ella Williams macht auf ihrem zweiten Album sehr viel richtig und erschafft einen Planeten, den wir gerne betreten.

„Plant (i)“ von Squirrel Flower erscheint am 25.06.2021 bei Full Time Hobby. (Beitragsbild von Tonje Thilesen)

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