Weihnachts-Geschenk-Tipps im Adventskalender 2021 bei Sounds & Books. Heute mit dem Roman “Im Reich der Schuhe“ von Spencer Wise
Alex Cohen soll die Schuh-Firma seines Vaters übernehmen, der sich in China ein kleines Imperium aufgebaut hat. Genügend eigene, unkonventionelle Ideen für seine Zeit an der Spitze des Unternehmens bringt er mit, die seinem sich als Kontrollüberwachungsfreak gebärdenden Vater nicht wirklich gefallen. Alex verliebt sich in die Näherin Ivy, die zukünftig als Fußmodell arbeiten soll. Durch Ivy lernt er die unwürdigen Arbeitsbedingungen der Angestellten seiner Firma kennen, ein Umstand, der ihn als verwöhntes Kind eines Großkapitalisten zum Umdenken nötigt.
Spencer Wise überzeugt
Der 1970 in Boston geborene Spencer Wise ist Dozent für Creative Writing an der Universität Augusta, hat Artikel für diverse Magazine verfasst und in einer Schuhfabrik in Südchina gearbeitet. In seinem Debütroman „Im Reich der Schuhe“ schaut er hinter den Kulissen einer zwischen Sozialismus und Kapitalismus changierenden chinesischen Gesellschaft mit dem an einem jüdischen Schuldkomplex leidenden Protagonisten Alex im Mittelpunkt. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Jonathan Safran Foer begegnet Wise dem jüdischen Dasein seiner Hauptfigur beiläufiger, mit viel Witz, teilweise schwarzem Humor und bedient sich auch nicht Foers latent larmoyanten Tons. Definitiv ein positiv überraschender Roman, der prächtig unterhält und literarisch überzeugt.
„Im Reich der Schuhe“ von Spencer Wise ist in der Übersetzung von Sophie Zeitz als Klappenbroschur für 18 Euro bei Diogenes erschienen. (Beitragsbild von Molly Hamil)
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