Am 30.08.2024 erscheint mit „Make It Right“ sein neues Solo-Album. Sounds & Books traf sich in New York zum Interview mit Steve Wynn
Interview und Fotos von Ullrich Maurer
Schon seit einiger Zeit hatte Steve Wynn mit dem Gedanken gespielt, wieder ein Mal eine Scheibe unter eigenem Namen einzuspielen, nachdem sein letztes echtes Solo-Werk – das von seinem Kumpel produzierte „Crossing Dragon Bridge“ – auch schon wieder 16 Jahre auf dem Buckel hat. Nur ist das aber so, dass Steve mit seiner „Zweitband“ – dem aus Peter Buck, Scott MacCaughey und seiner Frau Linda Pitmon bestehenden Baseball Project so viel Spaß hat und mit seiner 2017 zur eigenen Überraschung reformierten Band The Dream Syndicate so viel Erfolg hat, dass für eine Wiederbelebung der Solo-Karriere eigentlich weder ein Anlass noch eine Notwendigkeit bestand. Dass mit „Make It Right“ nun doch wieder ein neues Album mit bislang unveröffentlichten Tracks des Meisters vorliegt, haben wir tatsächlich der Pandemie zu verdanken, in der Wynn Zeit und Muße fand seine Autobiografie „I Wouldn’t Say It If It Wasn’t True“ zu schreiben – wie uns Steve Wynn bei einem Gespräch in seinem Hometurf in Jackson Heights (einem Bezirk im New Yorker Stadtteil Queens) berichtet.
Steve Wynn in Jackson Heights
Schon seit langer Zeit lebt Steve Wynn im Ortsteil Jackson Heights im Borough Queens, wo er sich mit seiner Frau Linda Pitmon eine eigene Wohnung gekauft hat, um den horrenden Mietkosten Manhattans – wo er bis dahin lebte – entfliehen zu können.
Wovor Steve Wynn indes gar nicht entfliehen wollte, war der pulsierende Trubel New Yorks, der sich in der Roosevelt Avenue – der Hauptstraße von Jackson Heights – in einem kunterbunten, multikulturellen Miteinander deutlicher manifestiert als an so manchem anderen Ort New Yorks. Hier bezieht Steve Wynn heutzutage seine Inspirationen, hier entstehen viele seiner Songs und hier fühlt er sich – trotz des Trubels auf der Roosevelt Avenue wohl (den er in dem gleichnamigen Track des neuen Albums musikalisch kongenial einfing), und hier entstehen auch viele seiner Songs.
Die Musik als Spiegel des Augenblicks
Die neue Scheibe klingt ja im Vergleich zu Deinen älteren Solo-Scheiben fast schon radikal anders. Woran liegt das denn Deiner Meinung nach?
Steve Wynn: Na ja – jemand der eine solide Karriere im Hinterkopf hat, würde ja vielleicht immer und immer wieder das Gleiche machen – in der Hoffnung, dass es irgendwann erfolgreich is…