Son Volt: Electro Melodier – Albumreview

Son Volt by Ismael Quintanilla III

Wie der Besuch guter alter Freunde: Ein neues Album der Americana-Band Son Volt

Auch nach nunmehr dreißig Jahren genießt Uncle Tupelo einen gewissen Kultstatus. Die Band von Jay Farrar und Jeff Tweedy hauchte dem Alt-Country- und Americana-Genre neues Leben ein, hielt indes nur wenige Jahre, bevor die beiden Songwriter-Schwergewichte mit Wilco und Son Volt ihr Glück suchten und fanden. „Electro Melodier“ heißt das zehnte Son-Volt-Album seit 1995 und folgt dem 2019 veröffentlichten und von uns an dieser Stelle rezensierten „Union“. Wie schon beim Vorgänger standen Jay Farrar die Bandmitglieder Mark Spencer (Piano, Orgel, Akustik-Slide, Lap Steel, Backing Vocals), Andrew DuPlantis (Bass, Backing Vocals), Chris Frame (Gitarre) und Mark Patterson (Schlagzeug, Percussion) bei den Aufnahmen zur Seite.

Die Melodien und die Politik

Son Volt Electro Melodier Cover Transmit Sound

Einmal mehr deklinieren Farrar & Co. das Spektrum aus Rock, Country, Soul, Blues und Folk so souverän und nachdrücklich, wie man es längst von ihnen erwartet und gewohnt ist. Eigentlich wollte sich Farrar diesmal „auf die Melodien konzentrieren, die mich überhaupt erst zur Musik gebracht haben.“ Das ist ihm auch durchaus vorbildlich gelungen. Er wollte auch, „dass die Politik dieses Mal in den Hintergrund tritt, aber sie scheint immer einen Weg zurück zu finden“, sagt der Bandchef über die neue Platte, deren Titel sich von den Namen zweier Vintage-Verstärker aus den späten 40er und frühen 50er Jahren ableitet. Und so seziert er die US-amerikanische Befindlichkeit in Zeiten kulturellen Zusammenbruchs in „Livin‘ In The USA“, und kündet vom Kampf der Gleichberechtigung in „The Globe“.

Weitere Son-Volt-Highlights

Klassische Rock-Protestsongs im Stil von Bruce Springsteen stehen auf „Electro Melodier“ Seite an Seite mit wehmütigen Balladen wie „Diamonds And Cigarettes“ (mit Country-Sängerin Laura Cantrell) und „Lucky Ones“, die Farrar als Oden an seine Frau formuliert. Zu weiteren Highlights dieses insgesamt vierzehn Songs umspannenden Albums gehört der von Sounds & Books als Song des Tages vorgestellte, dynamische Opener „Reverie“, das Tom-Petty-hafte „These Are The Times“ sowie das explosive „Someday Is Now“. Das neue Son-Volt-Album fühlt sich wie der Besuch guter alter Freunde an: Man weiß, was man an ihnen hat.

„Electro Melodier“ von Son Volt erscheint am 30.07.2021 bei Transmit Sound / Thirty Tigers. (Beitragsbild von Ismael Quintanilla III)

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