Someday Jacob: Oxygen Will Flow

Someday Jacob by Christoph Buckstagen

Traurig-schöne neue Songs der aus Bremen und Hamburg stammenden Americana-Folk-Rock-Band Someday Jacob

Drei Jahre nach dem auch bei uns besprochenen Album „Everybody Knows Something Good“ kehren Someday Jacob mit einem neuen Album zurück. „Oxygen Will Flow“ heißt der vierte Longplayer der aus Bremen und Hamburg stammenden Folk-Rock-Band. Während die letzten beiden Alben in Nashville gemischt worden sind, blieb die Produktion von „Oxygen Will Flow“ diesmal in Bremen, wo das Quartett, bestehend aus Sänger und Gitarrist Jörn Schlüter, Gitarrist Uli Kringler, Bassist Manuel Steinhoff und Schlagzeuger Martin Denzin, das Album im Studio Nord aufnahm. Dreizehn neue Songs – davon vier Instrumentals – befinden sich darauf, dreizehn Songs, die die Weiterentwicklung von Someday Jacob dokumentieren.

Someday Jacob erweitern ihren superben Sound

Someday Jacob Oxygen Will Flow Cover Haldern Pop Recordings

Ihr (ohnehin schon superber) Songwriter-Folk-Rock-Americana-Sound wurde erweitert durch die von Dino Soldo gespielten Saxophone, Flöten, Klarinetten und Trompeten. Und für das dramatisch-schwermütige „Bitter Winds“, das wie eine traurige Ballade von Nick Drake klingt, fahren Someday Jacob noch ein intensives Streicher-Arrangement auf. „Um chronische Traurigkeit, Angstzustände, Dissoziation und das unschöne Erlebnis, irgendwie nicht Teil der Realität zu sein“, gehe es in seinen Texten, „um das Verhältnis von Depression und Meditation“, lässt uns Jörn Schlüter wissen. Die Themen korrespondieren mit filigran austarierten Kompositionen, die zwischen The Jayhawks, Jackson Browne, Wilco und Crosby, Stills, Nash & Young changieren. Der bei Sounds & Books als Song des Tages vorgestellte Vorabtrack „Old Familiar Wight“ sucht im Schlagzeugspiel die Nähe zu Fleetwood Mac, doch wohnt auch dem euphorisch-sonnigen Westcoast-Sound eine hörbare Traurigkeit inne.

„Oxygen Will Flow“ hinterlässt einen melancholischen, aber auch tröstenden Eindruck

Zu dieser Atmosphäre trägt die unvermeidliche Pedal-Steel-Gitarre im traumhaft-schönen, schleichenden „Gone“ bei, einer der zahlreichen eindrucksvollen Songs des Albums. Dem Cosmic-Psychedelic-Folk-Rock samt schräger Saxophoneinlage huldigen Someday Jacob in „Grenade Ravine“, während „Tailored Burden“ entspannt zwischen Al Stewart und Rufus Wainwright pendelt. „Oxygen Will Flow“ hinterlässt zwar einen zutiefst melancholischen, aber auch tröstenden und optimistischen Eindruck. Und überzeugt schlicht und einfach mit Schönklang und guten Songs.

„Oxygen Will Flow“ von Someday Jacob erscheint am 29.05.2020 bei Haldern Pop Recordings / Rough Trade. (Beitragsbild von Christoph Buckstagen)           

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