Slash: Orgy Of The Damned

Slash by Gene Kirkland

Guns N‘ Roses-Gitarrist Slash interpretiert auf „Orgy Of The Damned“ mit zahlreichen Gästen große Blues-Songs

von Sebastian Meißner

Slash ist der bislang letzte Gitarrenhero, der denselben Stellenwert erfahren hat wie der singende Frontmann seiner Band. Das sieht man auch an der langen Liste an Guest Appearances auf den Alben anderer Künstler. So hat der inzwischen 58-Jährige unter anderem für Lenny Kravitz, Michael Jackson, Bob Dylan, Iggy Pop, Alice Cooper, Ray Charles oder Ronnie Wood gespielt. Die Website Slashparadise listet insgesamt 167 Gastbeiträge auf 128 Alben. Das macht ihm so schnell keiner nach.

Slash mit Brian Johnson, Iggy Pop und Demo Lovato

Slash Orgy Of The Damned Cover

Auf seinem neuen

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Album „Orgy Of The Damned“ nun erfüllt er sich seinen eigenen musikalischen Traum und bringt sein erstes reines Blues-Album auf den Markt. Darauf sind zwölf Neuinterpretation großer Blues-Nummern zu hören, die sich mal enger, mal weniger eng an den Originalen orientieren. „Es sind meine Interpretationen. Bei einigen Stücken haben wir das Arrangement komplett geändert, weil wir es einfach in der Form gespielt hören wollten“, beschreibt Slash die Arbeitsweise. Eingespielt hat er die Songs mit seiner festen Band, bestehend aus Bassist Johnny Griparic, Keyboarder Teddy Andreadis, Schlagzeuger Michael Jerome und Rhythmusgitarrist Tash Neal. Jedes der Stücke wird von einem/r anderen hochkarätigen Sänger/in vorgetragen. Darunter unter anderem Gary Clark Jr, Brian Johnson, ZZ Top-Masterbart Billy F. Gibbons, Iggy Pop, Paul Rodgers, Demi Lovato, Chris Robinson von den Black Crowes und Beth Hart. 

Viel Spaß an der Arbeit

Die Beteiligten scheinen viel Spaß gehabt zu haben. Das hört man den Tracks deutlich an. Und der Spaß schwappt beim Hören über. „Killing Floor“ (im Original von Howlin‘ Wolf) kommt reichlich bedrohlich daher, der Temptations-Klassiker „Papa Was A Rolling Stone“ mit US-Sängerin Demi Lovato sprüht dagegen vor Euphorie und Spielfreude. Weitere Highlights sind Robert Johnsons „Crossroads“, Steppenwolfs „The Pusher“, Charlie Segars „Key To The Highway“, Stevie Wonders „„Living For The City““, T. Bone Walkers „Stormy Monday“ und Albert Kings „Born Under A Bad Sign“.

Slash und die Verdammten

Blues galt immer schon als gefährliche Musik, die junge Menschen auf die dunkle Seite ziehen kann. Wer ihm verfällt, ist verdammt. Slash hat einige dieser Verdammten auf diesem Album versammelt und mit ihnen eine große Party gefeiert. Das Ergebnis ist eine Platte, die vor allem zeigt, wie zeitlos gute Musik ist. Slash selbst glänzt an vielen Stellen mit versierten und vor allem emotionalen Soli, wie man sie auf den meisten seiner sonstigen Platten so nicht kennt. Die das Album abschließende Instrumental-Nummer „Metal Chestnut“, die einzige Eigenkomposition von Slash auf dieser Platte, ist der beste Beleg dafür.

„Orgy Of The Damned“ ist eine überzeugende, gelassene und begeisternde Platte eines Gitarristen, dessen Stellenwert sich nicht nur, aber auch an der namhaften Liste seiner Gäste ablesen lässt. Die Liebe aller Beteiligten für den Blues ist in jeder Sekunde hör- und spürbar.

„Orgy Of The Damned“ von Slash erscheint am 17.05.2024 bei Sony Music. (Beitragsbild von Gene Kirkland)

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