Scotch & Water: Sirens – Albumreview

Scotch & Water credit Suzanne Kraemer

Ein mehr als vielversprechendes Debütalbum veröffentlicht die Hamburger Indie-Dream-Pop-Band Scotch & Water mit „Sirens“

Nachdem sich die Indie-Dream-Pop-Band Scotch & Water 2017 in Hamburg gegründet hat, folgten bereits ein Jahr später Shows beim Reeperbahn Festival sowie 2019 die von Sounds & Books mit einer kleinen Review hingewiesene Veröffentlichung ihrer Debüt-EP „Never Enough, Always To Much“. Anschließend begab sich das Quartett auf eine mehrwöchige Tour durch Kanada als Support von Megan Nash, wo schon die Idee für die von uns als Song des Tages vorgestellte erste Vorabsingle „Fear“ entstand. Im nordfriesischen Tonstudio von Sönke Torpus (Torpus & The Art Directors) fanden schließlich die Aufnahmen für das nun bei DevilDuck Records erscheinende Debütalbum „Sirens“ statt.

Scotch & Water zwischen Steely Dan und Fleetwood Mac

Scotch & Water Sirens Cover DevilDuck Records

Samira Christmann (Gesang), Max Quentmeier (Bass), Hansjakob Wedemeyer (Gitarre), Lasse Weinbrandt (Schlagzeug) sowie Produzent und offiziell-inoffizielles fünftes Bandmitglied Dennis Bajer haben elf, sich durch Reife auszeichnende Songs für „Sirens“ eingespielt. Ihnen allen ebenfalls gemein ist Samira Christmanns sehnsüchtige Stimme, die in diversen Arrangements ihre musikalische Entsprechung erfährt. Viel geschmeidiger Soul liegt in Christmanns Gesang,  mithin auch geschmeidig die einzelnen Tracks, die in ihrer einerseits verspielten, andererseits klug konzipierten Art an den jazzig angehauchten Westküstensound von Steely Dan erinnern. Oder aufgrund ihrer Catchyness sofort im Ohr der Hörer haften bleiben, wie das an Fleetwood Mac mahnende „If I Had It“ als potentieller Radiohit beweist.

Sehnsucht und Melancholie

Der sich mit der Grenzpolitik der USA auseinandersetzende Titeltrack schielt gar in Richtung The War On Drugs, wohin der durch Räume eröffnende Melodiebögen geprägte Opener „Fear“ ebenfalls tendiert.  Wie so häufig auf „Sirens“ paart sich hier die Sehnsucht mit Melancholie. Scotch & Water können dabei auch wie bei „Floralia“ ganz und gar lässig und mitreißend klingen. Ihrem Indie-Dream-Pop liegt ein filigraner und komplexer Songwriter-Ansatz zugrunde, wie es ihm fast schon artifiziellen „My Beating Chest“ so gut zu hören ist. In „Fire“ wechseln sich immer wieder ruhige mit aufbrausenden Passagen ab, während „Falling“ die ganze Kraft als bedächtige Piano-Ballade entwickelt. Ein wunderbares und mehr als vielversprechendes Debüt-Album.

„Sirens“ von Scotch & Water erscheint am 21.05.2021 bei DevilDuck Records / Indigo. (Beitragsbild von Susanne Krämer)

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