Mit seinen ersten beiden Alben hat Sam Fender sein Potential offenbart. Wohin führt der Weg des britischen Rockmusikers auf dem dritten Werk „People Watching“?
von Gérard Otremba
Ein Charts-Stürmer war Sam Fender sofort. Bereits das 2019 veröffentlichte Debütalbum „Hypersonic Missiles“ erreichte die Spitze der heimatlichen UK-Charts, der von uns rezensierte Nachfolger „Seven Going Under“ ebenfalls beide mit Platin ausgezeichnet) und in die Top-Ten in Deutschland schaffte es Sam Fender mit seinem Zweitwerk auch. Aufgrund seines euphorischen Rocksounds und seinen Texten über die Arbeiterschicht waren die Vergleiche mit Bruce Springsteen mehr als passend. Ähnlich verhält es sich mit „People Watching“, das laut Fender „farbenfrohe Geschichten und Beobachtungen von alltäglichen Menschen, die alltägliche, aber oft außergewöhnliche
Leben führen“ für die Hörer bereithält.
Eine Sam-Fender-Hymne zum Auftakt
Eine von ihnen war die verstorbene Annie Orwin, eine Art „Ersatzmutter“ für Fender, die er regelmäßig im Hospiz besuchte und der er den Titeltrack widmet. Ein pulsierender und krachender Fünf-Minuten-Auftakt, den der 30-Jährige nutzt, um auf ein marodes Gesundheitssystem und einen gesellschaftlichen Verfall hinzuweisen. Eine typische wie euphorische, ganz und gar dringliche Fender-Hymne mit Saxophoneinsatz und Stadionrock-Attitüde. Was auf „Seven Going Under“ schon mal …