Auf seiner „Heartbreaker“-Jubiläumstour gastierte Ryan Adams am 22.03.2025 beim einzigen Deutschland-Konzert in der Hamburger Laeiszhalle
Text und Fotos von Gérard Otremba
25 Jahre „Heartbreaker“! Als im Jahr 2000 das Solo-Debütalbum von Ryan Adams erschien, waren wohl diverse Bob-Dylan-Fans hin und weg. Jedenfalls erinnerte der Opener „To Be Young (Is To Be Sad, Is To Be High)“ an den Beginn von Dylans Rock’n’Roll-Phase im Jahr 1965 und viele andere „Heartbreaker“-Songs an den Folksänger Dylan (auch ein Neil Young bietet sich als Referenz an). Und seien wir doch ehrlich: Kaum ein anderer Musiker konnte damals so verletzlich und barmend singen wie Ryan Adams, man höre sich nur nochmal „Oh My Sweet Carolina“ oder „Come Pick Me Up“ an. Mit weiteren Alben wie „Gold“ (2001), „Love Is Hell“ (2004) und „Cold Roses“ (2005), nur um mal die wichtigsten zu nennen, bewies der 1974 in Jacksonville, North Carolina, geborene Adams, den wir zuletzt mit „Big Colors“ im Programm hatten, seine
Songwriter-Ausnahmestellung.
Eine fliegende Gitarre
Um den runden Geburtstag seines Debüts zu feiern, hat sich Adams, dessen persönliche Reputation vor einigen Jahren aufgrund von Belästigungsvorwürfen und Fehlverhalten Frauen gegenüber (für das er sich entschuldigt hat) heftige Kratzer abbekam, auf eine Solo-Tour durch Europa begeben, die ihn am 22.03.2025 zum einzigen Deutschland-Konzert in die ausverkaufte Laeiszhalle in Hamburg führte. Auf der durch wenige und gedimmte Leuchten sehr dunkel gehaltenen Bühne ging es gleich gut los. Den ersten Song „To Be Young (Is To Be Sad, Is To Be High)“ unterbrach Adams, um die drei anwesenden Fotografen auf die Bühne zu bitten, damit sie dort ihrer Arbeit nachgehen konnten (eine überaus freundliche Geste). Beim zweiten Song „My Winding Wheel“ flog eine arme, aber wohl ungehorsame akustische Gitarre mal prom…