Ruth Lyon: Poems & Non-Fiction

Ruth Lyon credit Tasha Barker

Das Werk von Ruth Lyon fühlt sich an wie eine sanfte Auszeit vom Alltag – kein völliges Entfliehen, sondern eher eine leise Umarmung, die sagt: „Es ist okay. Du packst das.“ Musik wie Seelenbalsam.

von Mia Lada-Klein

Am 13. Juni 2025 betritt die britische Indie-Folk-Künstlerin Ruth Lyon mit „Poems & Non-Fiction“ die große Bühne – oder besser gesagt: Sie schwebt förmlich hinein. Mit einer Stimme, die streichelt und kratzt zugleich, und einem Sound, der irgendwo zwischen Wohnzimmerintimität und Kammerpop-Eleganz liegt, liefert Ruth Lyon ein bemerkenswertes Debüt, das in seiner Zurückhaltung fast schon provokant wirkt. Elf Songs zählt das Album – elf kleine Miniaturen über Identität, Wandel, Verlust und das leise Glück, das manchmal im

Schatten lauert. Kein großes Drama, kein künstliches Pathos. Ruth Lyon liefert ein stilles Manifest über das Leben in Bewegung.

Ruth Lyon: „Tell me I’m real“ – Auftakt mit Substanz

Der Opener „Artist“ ist eine stille Eröffnung, aber eine eindrückliche. Klavier und leichte Gitarrenlinien lassen Platz für jedes Wort, jeden Hauch. Im Hintergrund huschen Geräusche vorbei, als würden Lichter an einem Zugfenster vorbeiziehen. „It is what it is, and I am real – tell me I’m real“ haucht Ruth Lyon. Nicht laut, aber eindringlich. Ein Einstieg, der aufhorchen lässt, ohne die Stimme zu heben.

Ruth Lyon: Frühlingsflackern und salzige Suppe

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