Rufus Wainwright: Unfollow The Rules

Rufus Wainwright by Tony Hauser

Rufus Wainwright widmet sich mit einem wunderschönen neuen Album wieder der Songwriter-Pop-Welt

Endlich wieder zurück im Pop-Geschäft. Opern, Vertonungen von Shakespeare-Sonetten, alles schön  und gut. Aber machen wir uns nichts vor, Rufus Wainwright braucht die Pop-Bühne und wir brauchen ihn. Acht Jahre lang hat sich der amerikanische Songwriter anderweitig vergnügt, mit „Unfollow The Rules“ hat er zu seinem angestammten Metier wiedergefunden. Sein erstes reguläres Album seit „Out Of The Games“ (2012) wurde von Mitchell Froom (Crowded House, Paul McCartney, Peter Gabriel, Randy Newman) produziert und im United Recordings Studio in Los Angeles aufgenommen.

Weniger opulent, aber immer noch viel orchestrale Grandezza

Rufus Wainwright Unfollow The Rules Cover BMG

Rufus Wainwright, der uns in den Nullerjahren mit so brillanten Alben wie „Poses“ und „Want“ beglückte, greift in „Unfollow The Rules“ den Sound des Laurel Canyon auf, wo er auch wohnt. Seine Arrangements sind nicht mehr gar so opulent ausgefallen, tragen jedoch unbestreitbar Wainwrights Handschrift. Für orchestrale Grandezza ist immer noch gesorgt, die im klassischen, amerikanischen Songwriter-Pop der 70er-Jahre aufgeht. Mit dem von Sounds & Books bereits als Song des Tages vorgestellten, im Beatles-Melodie-Überschwang getauchten „Trouble In Paradise“ beginnt der Reigen von insgesamt zwölf neuen Songs. Wainwrights private ups and downs sind der Background des Albums, das mit dem tänzelnden „Damsel In Distress“ seine Fortsetzung findet. Joni Mitchell, Randy Newman und Billy Joel fallen einem im Verlauf der Platte als Reverenzen an, allein es bleibt natürlich pure Rufus-Wainwright-Musik.

Rufus Wainwright mit neuen Karriere-Highlights

Das knapp siebenminütige, zunächst als Piano-Ballade beginnende, später im orchestralen Breitwand-Pop endende Titelstück gehört zweifellos zu den Highlights des Albums. Und mithin zu den Highlights seiner bisherigen Karriere. Was man vom lässigen, selbstironischen und coolen Blues in „You Ain’t Big“ ebenso behaupten kann. Ach, es tut einfach so unglaublich gut, wieder neue Musik von Rufus Wainwrights hören zu dürfen. Mit den Streichern von „Romantical Man“ zu schwelgen oder sich an der Disco-Hymnik von „Devils And Angels (Hatred)“ berauschen zu können. Und die große Sehnsucht von „Alone Time“ zu genießen. Das lange Warten auf ein neues Pop-Album von Rufus Wainwright hat sich definitiv gelohnt.

„Unfollow The Rules“ von Rufus Wainwright erscheint am 10.07.2020 bei BMG. (Beitragsbild von Tony Hauser)      

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