Richard Ashcroft: Acoustic Hymns Vol. 1

Richard Ashcroft Acoustic Hymns Vol. 1 Cover BMG Rights

Richard Ashcroft besinnt sich seiner Großtaten und seines Talentes und spielt 2021-Versionen von zeitlosen Stücken

Man muss ja gar nicht ständig auf höchstem Level nachlegen. Richard Ashcroft seinerzeit hat auf drei, vier Alben genug Material hinterlassen, das all die Heldenverehrung für Ewigkeiten gerechtfertigt. „The best singer in the World“ nannte ihn Chris Martin beim Live Aid-Konzert 2005. Was möglicherweise stimmte. Seither ist allerdings nicht viel Relevantes mehr gekommen. Dass der Brite jetzt, fast 25 Jahre nach der Veröffentlichung von The Verves „Urban Hymns“ mit dem Überhit „Bittersweet Symphony“ nach hinten schaut und ein Album mit akustischen Versionen seiner größten Songs vorlegt, ist daher vollkommen okay.

Gewohnt lässige Stimme

Richard Ashcroft Acoustic Hymns Vol. 1 Cover BMG Rights

„Acoustic Hymns“ wurde als Projekt im Lockdown umgesetzt und bietet zwölf neu arrangierte und aufgenommene Akustikversionen von Klassikern, sowohl aus seiner Solokarriere als auch aus der Zeit mit The Verve. „Bittersweet Symphony“ macht den Anfang, hier etwas langsamer und ohne die im Original so wichtigen fetten Drums. Das nimmt dem Song auf dem ersten Blick die Wucht, funktioniert auf dem zweiten dann aber doch ganz gut. Die Streicherarrangements liefert Wil Malone und wurden in den Abbey Road Studios aufgenommen. Dann folgt das ebenso starke „Song For The Lovers“ dem die akustische Neubearbeitung sogar noch besser zu Gesicht steht. Ashcrofts Stimme hat die gewohnte Lässigkeit, dazu eine Mini-Portion Altersweisheit gewonnen.

Richard Ashcroft und die quälende Sehnsucht

Stark ist auch „C’Mon People (We’re Making It Now)“, das er im Duett mit seinem Kumpel Liam Gallagher eingespielt hat. Natürlich fehlen auch weder „Lucky Man“ noch „One Day“. Der Höhepunkt folgt am Schluss. „The Drugs Don´’t Work“, dem dahinscheidenden Vater gewidmet, ist in der hier vorgelegten Version mit Piano, Streichern und einer feinfühlig begleitenden Band kaum auszuhalten. Richard Ashcroft klagt, fleht, leidet, sucht Trost und singt mit der quälenden Sehnsucht eines zum Vermissen Verdammten, dass es beim Zuhören schmerzt. Am Ende wird der Song zu einem Gospel. „Oh yeah, oh no“.

„Acoustic Hymns Vol. 1“ ist kein Neuanfang. Es ist aber auch keine Rückschau oder Best of. Ashcroft besinnt sich seiner Großtaten und seines Talentes und spielt 2021-Versionen von zeitlosen Stücken. Und der Titel lässt hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird.

„Acoustic Hymns Vol. 1“ von Richard Ashcroft erscheint am 29.10.2021 bei RPA / BMG. (Beitragsbild: Albumcover)

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